Ein Kind aus dem Kindergarten oder der Nachbarschaft zieht weg – und löst damit große Trauer bei Sohn oder Tochter aus. Viele Eltern sind überrascht, dass so etwas schon kleine Kinder trifft.

Grundsätzlich ist es zwar so, dass Freundschaften im Vorschulalter noch nicht ganz so tief sind. Nach einer Weile sind die Kindergarten- oder Nachbarschaftsfreunde also wieder vergessen. In der akuten Trauerphase sollten Eltern aber die Gefühle ihrer Kinder ernst nehmen, sagt der Erziehungsberater Ulric Ritzer-Sachs.

Gemeinsam mit den anderen Eltern können Mutter und Väter überlegen, wie man vielleicht noch Kontakt halten kann. Manchen Kindern hilft es, dem weggezogenen Freund ein gemaltes Bild zu schicken oder anzurufen. “Da muss man aber natürlich schauen, wie das Kind das verkraftet. Nicht, dass es nach einem Anruf noch trauriger ist als vorher.”

Was Kinder im Alter von vier oder fünf Jahren vor allem aus der Fassung bringt, ist oft weniger die Tatsache, dass ein Freund nicht mehr da ist. Schmerzhaft ist eher die Erkenntnis, dass Dinge im Leben passieren, auf die sie keinen Einfluss haben, erklärt Ritzer-Sachs.

Quelle:APA