Der Begriff “Maternal Gatekeeping” bezeichnet ein psychologisches Verhaltensmuster, bei dem Mütter davon überzeugt sind, alleine zu wissen, was das Beste für ihr Kind ist und dem Vater regelrecht den Zugang zum gemeinsamen Kind verwehren. 

Das Verhalentsmuster des mütterlichen “Türstehens” stellt Beziehungen oftmals auf eine harte Probe. Nicht selten kommt es von bloßen Alltagssticheleien (“So kannst du das Kind aber wirklich nicht in den Kindergarten gehen lassen”) zu Grundsatzdiskussionen. Was oftmals folgt ist ein unbewusster Machtkampf zwischen Vater und Mutter. Alles dreht sich dabei um die Frage, wer wie viel Einfluss auf das Kind haben darf. Letztlich gehen Experten aber davon aus, dass es “mütterlichen Türsteherinnen” im Grunde genommen an Selbstbewusstsein mangelt.

Möchten Paare die eingefahrenen Verhaltensmuster aufbrechen, gilt es zu hinterfragen: welche Aspekte begünstigen das weibliche „Türstehen“? Darunter fallen bei einer klassischen Rollenaufteilung (Der Mann als Versorger, die Frau als Hausfrau und Mutter) etwa praktische Gesichtspunkte. Je weniger Zeit Männer abseits der Arbeit mit ihren Kindern verbringen können, desto schwieriger wird es auch für Frauen, die Väter am Familienalltag teilhaben zu lassen. Im gleichen Atemzug darf man den Müttern aber natürlich nicht absprechen, dass sie über die Organisation des Alltagslebens wichtige Erfahrungswerte sammeln, von denen Papas profitieren können. Weiters muss man persönlichen Motiven auf den Grund gehen: warum definiert sich die Mutter ausschließlich über die eigenen Kinder? Wo kann und möchte sich der Partner gerne einbringen? Experten in Familienfragen empfehlen betroffenen Paaren, offen das Gespräch zu suchen und das Verhalten des jeweils anderen schätzen zu lernen. Wird „Maternal Gatekeeping“ dennoch zum manifesten Problem, sollte professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden.