Es ist wohl die schrecklichste Vorstellung, die man sich ausdenken kann und doch gibt es ihn nach wie vor: den Plötzlichen Kindstod. Im englischen Sprachraum ist er als SIDS (sudden infant death syndrom) bekannt und es wird schon seit mehreren hundert Jahren nach den Ursachen gesucht – bislang ohne Erfolg.

SIDS ist  die häufigste Todesursache zwischen dem ersten und zwölften Lebensmonat und ereignet sich meist während des Schlafs. Bislang waren die Gründe für solche dramatischen Todesfälle ungeklärt, doch eine Studie aus Adelaide in Australien bringt nun Licht ins Dunkel. Zusammen mit der Harvard Medical School und dem Boston Children’s Hospital hat die University of Adelaide herausgefunden, dass die Ursache von plötzlichem Kindstod wohl ein Fehler im Stoffwechsel des Gehirns ist. Dabei wird ein Neuro-Peptid, “Substance P”, nicht richtig übertragen und verursacht Unregelmäßigkeiten im Gehirnstamm. Bei der Studie wurden insgesamt 55 Kinder untersucht.

Noch gibt es keine Früherkennung für SIDS, doch da man nun weiß, wo die Ursache liegt, ist es nur mehr eine Frage der Zeit.

2015 sind in Österreich gesamt 17* und 2014 in Deutschland 119** Kinder durch SIDS gestorben – in 90 Prozent der Fälle passiert es, während die Kinder schlafen.

*Quelle: Statistik Austria
**Quelle: Destatis