Kinder haben noch kein Zeitgefühl und brauchen Struktur. Sie kennen die Uhr noch nicht und auch ihre innere Uhr funktioniert noch nicht wie die einer erwachsenen Person. Der Tages- und Nachtrhythmus stellt sich in den ersten Lebensjahren allmählich ein und die Schlafphasen passen sich daran an.

Um den Tag deines Kindes, trotz noch fehlender Zeitperspektive, mehr Struktur zu verleihen, kannst du ihm zeitliche Abläufe visuell und auditiv bewusst machen.

Der Tagesplan

Ein Tag beinhaltet in der Regel Fixpunkte wie alltägliche Gewohnheiten. Dazu zählen Momente für die Körperhygiene, Nahrungsaufnahme und zumeist auch festgelegte Schlafenszeiten. Um deinem Kind Gewohnheiten und unumstößliche Programmpunkte, genauso wie wiederkehrende und einmalige Ereignisse zu verbildlichen, bietet sich ein Tagesplan an. Gemeinsam könnt ihr, mit Hilfe von Symbolkärtchen, den zeitlichen Rahmen und Ablauf des aktuellen Tages bereits am Vortag oder in der Früh festlegen. 

Die Sanduhr

Um Zeitspannen innerhalb von Tagesabläufen nachvollziehbar für dein Kind zu machen, kannst du eine Sanduhr verwenden. Diese gibt es zumeist mit 5-, 10- und 15- Minuten Einheiten. Ist dein Kind noch zu jung um die Uhr selbstständig zu lesen, lernt es eine Dauer mit Hilfe einer Sanduhr nach und nach besser einzuschätzen. Besonders für das Einführen von wiederkehrenden Gewohnheiten wie Zähneputzen und Ruhepausen ist die Sanduhr das Mittel der Wahl. Durch das sichtbar machen von Zeit, wird auch das Verstreichen der Zeit erlebbar für dein Kind. Die Gewissheit, dass eine Dauer in absehbarer Zeit vorüber ist, kann das Durchhalten auch bei unliebsamen Aktivitäten erleichtern. Auch Erwachsene kennen dieses Phänomen.

Der Wecker

Um deinem Kind einen Zeitpunkt zu verdeutlichen, ist auch ein Wecker eine gute Möglichkeit. Eine Eieruhr für kurze Dauern oder ein tatsächlicher Wecker, beispielsweise am Handy, kann deinem Kind die notwendige Ruhe geben, die es braucht um konzentriert und entspannt einer Tätigkeit nachzugehen. Manchen Kindern fällt es schwer nicht zu wissen wann „dann“ oder „später“ ist. Durch einen Wecker können sie bis zum Ertönen des Weckrufes unbeirrt ihren Plänen nachgehen. Nach und nach kann ein Kind durch vorgegebene Strukturen wie diese, ein Gefühl für Zeitspannen entwickeln. Selbstverständlich nur, wenn es sich bei diesen immer um ähnliche Dauern handelt.

Der Wochenplan

Noch sehr junge Kinder kann eine Planung über den Tagesplan hinaus noch überfordern. Ist ein Interesse spürbar, zu erfahren was morgen oder sogar in ein paar Tagen passieren wird, macht es Sinn den Tagesplan zu einem Wochenplan auszuweiten. Hierbei könnt ihr bereits am Wochenende die Fixpunkte eintragen und Fixtermine, sowie Pläne der kommenden Woche besprechen.
Dadurch lernt dein Kind Wochentage vom Wochenende zu unterscheiden und nach und nach ein Gespür für Abläufe und Zeit im Allgemeinen zu entwickeln.

Der Jahreskreis

Auch wiederkehrende Feste, Traditionen und liebgewonnene Aktivitäten im Jahreskreis werden mit zunehmendem Alter immer spannender und nachvollziehbarer für dein Kind. Sie geben deinem Kind Struktur und bereiten oftmals viel (Vor)Freude. Ein sogenannter Jahreskreis bringt nicht nur viel Freude, sondern auch den notwenigen Input um dem Jahr deines Kindes mehr Struktur zu verleihen.

Wir wünschen euch viel Freude bei der Umsetzung dieser Ideen für mehr Struktur in eurem gemeinsamen Alltag.