Das Kind gibt das Startsignal: Ich bin bereit, ich bin reif und gut ausgebildet und ich möchte JETZT auf die Welt kommen!

 

“Ich will zur Welt kommen! Sicherlich ist der Weg durch den Geburtskanal eng, aber dieser Stress und die Anstrengung halten mich wach! Jetzt bin ich bereit, die Welt zu entdecken! Der starke Druck, der auf mich wirkt, bereitet mich auf die Schwerkraft vor. Durch den Geburtskanal spüre ich mich und nehme mich wahr! Dieser Prozess und die Hormone helfen mir, meine Mama nach der Geburt mit großen Augen anzuschauen und sie endlich zu sehen!”

 

Über Hormone teilt das Kind seiner Mutter mit: Ich bin bereit! Hallo Welt! Die Geburt kann losgehen! Kind und Mutter stehen in einem Dialog, arbeiten also zusammen und verfolgen ein gemeinsames Ziel – sich endlich außerhalb zu spüren, zu riechen und zu fühlen!

Die Gebärmutter zieht sich zusammen, nimmt das Baby fest in die „Arme“, umschlingt es. Die Wehen sind am obersten Punkt auf dem Bauch am stärksten und nehmen nach unten hin ab. Das noch Ungeborene rollt sich währenddessen zusammen und entspannt sich in der Wehenpause, streckt sich und regt somit die Gebärmutter zur nächsten Wehe an. Das Kind muss einen Tunnel durchqueren, sich den Beckenknochen durch Drehungen anpassen. Es sucht sich immer den bestmöglichen Weg durch den Geburtskanal und weicht dort hin aus, wo der geringste Widerstand herrscht – also nach unten! Auf den kindlichen Körper wirken starke Kräfte – sowohl durch die Gebärmutterkontraktionen, als auch durch den engen Geburtsweg. Dabei werden Rezeptoren in der Haut sowie zwischen den Knochen und Muskeln stimuliert. Das Baby nimmt sich und seinen Körper (und den Kontakt zur Mutter) wahr und spürt sich.

Die Erfahrungen während der Geburt, die das Kind durchmacht, bewirken, dass es im Anschluss an die Geburt hellwach und bereit ist, Kontakt zu seinen Eltern aufzunehmen. Der Wehendruck ist außerdem eine Vorbereitung auf die Außenwelt – denn hier wirken Schwerkraft und Luftdruck, die das Kind davor im schwerelosen Fruchtwasser kannte