Bücher zum Thema Stillen findet man mehr als genug. Wenn es aber um das Abstillen geht, haltet sich die Literatur zurück.

Natürlich ist Muttermilch das Beste für das Baby. Und Stillen trägt außerdem zur Rückbildung nach der Geburt bei, plus senkt das Risiko an Brustkrebs im Laufe des Lebens zu erkranken.

Die WHO empfiehlt die ersten sechs Monate ausschließlich zu stillen und anschließend mit Beikost die eine oder andere Mahlzeit zu ersetzen – und weiterhin zu stillen! In entwicklungsarmen Ländern werden die Kinder natürlich länger gestillt, da es in diesen Ländern keine qualitativ hochwertige Beikost gibt.

Doch irgendwann ist die Zeit gekommen und man möchte endlich wieder das eigene Leben zurück. Ohne dabei an das regelmäßige Stillen zu denken, ohne dabei die Brust in der Öffentlichkeit auszupacken, ohne Stilleinlagen, ohne der immer wiederkehrenden Frage, welche Brust nun als nächste dran ist (Ja, das muss man im Kopf behalten!).

Abstillen bedeutet kurz: Babys werden an eine andere, altersgerechte Nahrung gewöhnt, von der Brust entwöhnt und die Milchproduktion stellt sich in Folge ein. Aber so einfach ist das Ganze dann doch nicht.

Es gibt zwei Arten von Abstillen: Die primäre Variante, die gleich nach der Geburt stattfindet, oder das sekundäre Abstillen, wenn Frau nach Wochen oder Monaten ihr Kind nicht mehr durch die Brust ernähren möchte. Nur das Abstillen gleich nach der Geburt, sprich ohne das Baby jemals an die Brust angelegt zu haben und bevor die Milchproduktion voll im Gange ist, muss durch Medikamente unterstützt werden.

Das Angebot – also die Muttermilch – richtet sich immer nach der Nachfrage – an dem Anlegen und Saugen durch das Kind. Nimmt diese Frequenz ab, verringern  sich Milchproduktion und die Stillhormone Oxytocin plus Prolaktin. Früher oder später bringt das Stillen mehr Last und Frust mit sich, als Freude. Dieser Zeitpunkt ist ganz individuell und hängt sowohl vom kleinen Sprössling, als auch von der Mutter ab.