Andrea ist zweifache Mutter, doch die letzte Geburt brachte schwere Komplikationen mit sich. Durch eine Fruchtwasserembolie verlor sie beide Füße und Hände.

Am 14. März 2016 kam Andrea Dahms zweite Tochter Charlotte per geplantem Kaiserschnitt zur Welt. Die Sectio war ärztlich verordnet und notwendig. Nach der Geburt wurde die Patientin in ihr Zimmer gerollt, die große Schwester durfte die kleine kennenlernen, Andrea ging es gut. Einige Stunden danach musste Andrea Dahm wieder in den OP, an der Kaiserschnitt-Narbe sollte etwas ausgebessert werden. Und da geschah es. Die Mutter erlitt eine Fruchtwasserembolie, einer Sonderform einer Embolie (Verschluss der Blutgefäße). Dabei tritt Fruchtwasser über die Gebärmutter in den mütterlichen Kreislauf. Das Gerinnungssystem wird dabei stark beeinträchtigt, für die Mütter endet dies meist tödlich. Weltweite Statistiken gehen davon aus, dass auf 20.000 Geburten ein Fall von Fruchtwasserembolie kommt. Andrea Dahm wurde zwei Stunden lang händisch reanimiert, 18 Blutkonserven seien dabei nötig gewesen. Danach wurde die Frau vier Wochen lang in ein künstliches Koma versetzt.

Als sie zum ersten Mal die Augen öffnete, bemerkte sie schon, dass ihre Hände und Füße völlig schwarz waren. Ihre Unterschenkel und beide Hände mussten ab. Ein brutales Urteil für die Mutter. Doch die tapfere Frau kämpfte sich zurück in die Selbstständigkeit. Mit einer unfassbaren Kraft. Nach vier Monaten bekam sie die ersten Prothesen und fing langsam wieder an zu laufen, ein Kraftakt, da sie in der Zeit davor stark abgenommen hatte und geschwächt war.


Mittlerweile, vier Jahre nach der Geburt und der Fruchtwasserembolie, schafft es Andrea wieder Auto zu fahren, sie kann sich ihren Hosenknopf zumachen und sie bleibt alleine mit ihren Töchtern zuhause.

Eine wirklich bewundernswerte und unglaublich starke Frau.