Als sich Caroline Malatesta dazu entschied, ihr viertes Kind ohne medikamentöse Unterstützung in der Klinik ihrer Wahl zu bekommen. Ihr war allerdings nicht klar, welchen Albtraum sie dadurch erleben wird.

Caroline Malatesta ist Mutter von 3 Kindern und erwartet ihr viertes Baby. Da sie ihre bisherigen Kinder auf konservative Art mit PDA und in einem Krankenhausbett bekommen hatte, entschied sie sich bei ihrem vierten Baby für eine natürliche Geburtserfahrung. “Die Brookwood Klinik warb damit, auf natürliche Geburtsmethoden zu setzen und die Geburt selbst als eine stärkende Erfahrung für Frauen zu sehen. Das sprach mich sehr an!”, verrät Caroline in einem Interview mit der amerikanischen Cosmopolitan.

Stundenlange Diskussionen mit der Krankenschwester

In ihrem Interview erzählt Caroline, dass sie mehrere Termine mit ihrem neuen Gynäkologen in der Brookwood Klinik hatte und sich dort sehr gut aufgehoben fühlte. Vor allem eine Wassergeburt sagte ihr zu. Nachdem sie abends leichte Wehen bekommen hatte, rief sie im Krankenhaus an. “Die Schwester vor Ort sagte mir, ich solle noch auf die Toilette gehen, weil ich nicht mehr würde aufstehen können, sobald ich im Bett lag. Das war nicht das, was mit meinem Arzt abgesprochen war!” Die Krankenschwester ging nicht auf die Bedürfnisse der Frau ein. Caroline erzählt, sie hätte sich der Schwester gefügt. Anschließend folgte eine Stunde voller Diskussion. “Ich fragte immer wieder ‘warum?’, doch die Schwester ignorierte mich. Je öfter ich fragte, desto irritierter wurde sie.” Was dann folgte, beschreibt den Albtraum einer Geburt.

Natürliche Geburt wird zur schlimmen Erfahrung

“Als ich die Schmerzen auf dem Rücken liegend nicht mehr aushielt und eine große Wehe kam, hüpfte ich im Bett auf alle vier und versuchte gegen den Schmerz zu atmen. Ich spürte, dass der Kopf im sich auf den Weg machte – plötzlich kamen zwei Hebammen rein. Sie versuchten mich auf den Rücken zu drehen. Irgendwann riss mir eine der beiden die Hände weg und drehte mich gewaltsam um. Die andere Hebamme drückte währenddessen mein Kind in meine Vagina. Ich schrie und wehrte mich. Mein Mann war zu perplex und dachte, die Schwestern würden mir und meinem Baby helfen, weil etwas nicht stimmte.”

“Nach sechs Minuten kam endlich mein Arzt, die Schwestern ließen los und ich fühlte eine unglaubliche Erleichterung, als der Druck verschwand. Die Schwester hatte meinen Sohn gegen die Wehen gedrückt. Innerhalb einer Minute kam unser Baby gesund und ohne weitere Probleme zur Welt.”

Frau erholt sich von psychischer Störung

Zwei Jahre nach dieser unglaublichen Erfahrung ist Caroline immer noch schwer geschädigt. “Ich leide an einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Meine inneren Verletzungen sind so stark, dass ich nicht lange sitzen kann. Ich habe einen Nervenschaden namens Pudendusneuralgie erlitten, der sich in starken, stechenden Schmerzen im Genitalbereich äußert. Ich wechsel zwischen Eisbeuteln zwischen den Beinen und heißen Bädern, je nachdem wie sich der Schmerz äußert. Seit der Geburt kann ich keinen Sex mehr haben.”

Caroline und ihr Mann verklagten die Klinik und bekamen nach 2 Jahren Rechtsstreit endlich recht. “Es ist unfassbar, dass manche Kliniken damit werben, dass die freie Wahl bei der Geburt eine schöne Freiheit für werdende Mütter ist. Es ist ein verdammtes Patientenrecht!”, schließt Caroline das Interview.