Wochenbett nach einem Kaiserschnitt ist nicht gleich Wochenbett nach einer vaginalen Geburt.

Ein Kaiserschnitt ist eine große Bauchoperation, bei der viele Nervenbahnen durchtrennt werden – das ist ganz klar. Der Ablauf nach einem Kaiserschnitt sieht wie folgt aus: Frau kommt nach der Operation entweder zur Überwachung für ein paar Stunden in den sogenannten Aufwachraum oder wird direkt vom Operationssaal auf die Wochenbettstation verlegt. Das erste Kennenlernen mit dem Baby findet statt, die Schmerzmittel-Infusion hängt, Anti-Thrombosestrümpe zieren die Beine und der Blasenkatheter verweilt bis zum ersten reibungslosen Aufstehen. Je früher Frau wieder mobil wird, desto besser für den Kreislauf, Körper und für die Wundheilung. Das erste Aufstehen ist meist mühevoll und leider schmerzhaft – aber beim zweiten Mal wird es um Welten leichter!

Die ersten 24 Stunden nach dem Kaiserschnitt

Die ersten 24 Stunden sind alles andere als ein Honigschlecken. Schwestern und Hebammen sind nach Absprache mit den Ärzten bemüht, die Schmerzen bestmöglich durch Medikamente zu lindern. Der Bedarf an Ruhe und Schonung ist um ein vielfaches höher, als nach einer vaginalen Geburt. Frauen fühlen sich matt, schwach, eventuell durch den Versuch einer vaginalen Geburt und stundenlangen Wehen noch erschöpfter und ausgelaugt. Und die Wundschmerzen sind nicht ohne. Anfangs ist es eine große Herausforderung, das eigene Kind zu versorgen. Alleine aus dem Babybettchen heben ist nicht möglich. Viele Krankenhäuser bieten Familienzimmer an, sodass der Partner oder die Partnerin aufgenommen wird und die Familie Zeit zum Kennenlernen hat (gilt auch für vaginale Geburten). Hebammen und Stillberaterinnen stehen mit Rat und Tat zur Seite, um die optimale Stillposition trotz Bauchwunde zu finden. Fünf bis sechs Tagen nach dem Kaiserschnitt treten Frauen Heimreise an.

Zuhause zu beachten:

  • Ganz wichtig ist es – vor allem nach einem Kaiserschnitt – sich Unterstützung im Haushalt und für die erste Zeit zu organisieren. Haushaltshilfen, Caritas, (Schwieger-)Mutter oder Freundinnen stehen sicher gerne zur Verfügung. Im Idealfall soll sich der Partner oder die Partnerin ein paar Tage Urlaub nehmen.
  • Heben von schweren Gegenständen (gilt auch für das große Geschwisterchen) sind für die ersten sechs Wochen Tabu!
  • Rückbildungsgymnastik erst nach Absprache mit der Hebamme oder dem Gynäkologen/ der Gynäkologin. Meist darf nach vier bis sechs Wochen mit leichten Übungen begonnen werden.
  • die Wunde immer im Auge behalten! Rötungen, Schwellungen oder Schmerzen können auf eine Entzündung hindeuten.
  • Der Wochenfluss ist nach einem Kaiserschnitt schwächer, als nach einer vaginalen Geburt.
  • Bis zur nächsten Schwangerschaft sollen mindestens 12-18 Monate vergehen, damit nicht nur die Bauch- sondern auch die Gebärmutternarbe heilen kann.

Tipp: Im Vorfeld über den Kaiserschnitt und dessen Ablauf informieren. Wissen Schutz nämlich vor Angst!