Ein Kind zu verlieren ist der größte Schmerz, der Eltern passieren kann – besonders dann, wenn es während der Schwangerschaft oder nur kurz nach der Geburt verstorben sind. Die Eltern hatten keine Möglichkeit ihr kleines Wunder kennen zu lernen. 

Genau deswegen wurde die Initiative “Sternenbärchen” ins Lebens gerufen. Sie besteht hauptsächlich aus Frauen, die Sterneneltern in ihrer Trauer helfen möchten. Daher stellen sie ehrenamtlich Sternenbärchen her und geben diese kostenlos an Krankenhäuser, Frauenärzte, Hebammen, Selbsthilfegruppen etc. Die kleinen Bärchen sollen den Eltern zum einen eine greifbare Erinnerung geben und ihnen zum anderen zeigen, dass sie gesehen werden.

Wenn nichts physisches übrig bleibt …

Begonnen hat alles mit einem kleinen Bärchen, das eine Betroffene für sich selbst gemacht hat. Eine andere Erinnerung an ihr Sternenkind gab es nicht. Keinen Schwangerschaftstest, kein Ultraschallbild. Aber trotzdem war es doch da! Mit dem Bärchen hielt sie endlich etwas in der Hand, was ihr zeigte, dass sie nicht alles nur geträumt hatte, sondern dass es ihr Kind wirklich gegeben hat. Das kleine Bärchen gab ihr solche Kraft, dass sie auch anderen Eltern eine greifbare Erinnerung geben wollte. So erzählte sie von der Idee anderen Sterneneltern und die Resonanz war überwältigend. Zum einen etwas in der Hand halten zu können, zum anderen aber auch zu wissen, dass jemand etwas nur für sie gemacht hat, überzeugte. So fanden sich mit der Zeit immer mehr Helfer, ob sie selbst Sternenkinder haben oder nicht. Alle verbindet ein Ziel: Sie wollen Sterneneltern den Weg durch ihre Trauer ein kleines Stückchen leichter machen!

Warum haben Sternenbärchen kein Gesicht?

Die Sternenbärchen sind so klein, dass sie in jede Tasche passen und man sie immer bei sich tragen kann. Statt eines Herzens ziert sie ein Stern auf der Brust. Und sie haben kein Gesicht. Manche Kinder sind vielleicht gestorben, noch bevor sie überhaupt ein Gesicht hatten, andere hatten zwar rein physisch ein Gesicht, aber ihre Eltern konnten sie nicht kennen lernen. Das „Gesicht“ ist mehr als nur Mund, Nase, Augen. Es ist ein Zeichen von Persönlichkeit. Indem die Bärchen kein Gesicht haben, bleibt den Eltern die freie Entscheidung, wie es für sie war. Eltern haben so auch die Möglichkeit, ihren Bärchen ein Gesicht zu machen.

Wohin mit der Trauer?

Es gibt Beratungsstellen (z.B. pro familia in Deutschland oder die Familienberatung in Österreich), ausgebildete Trauerbegleiter, Selbsthilfegruppen und Foren im Internet, aber natürlich auch die „klassischen“ Psychotherapeuten. Dort können Sterneneltern über ihre Trauer sprechen und werden verstanden. Welcher Weg dabei richtig ist, müssen Betroffene aber natürlich immer selbst herausfinden.