Omas können eine große Ressource für die Jungfamilie darstellen. Niemand liebt ein Kind so wie Oma es tut, behaupten manche Omas. Denn eine Oma darf die Sonnenseiten der Enkelkinder genießen und muss die Verantwortung für das kleine Menschlein nicht an allen trüben Regentagen tragen.


Die meisten Omas genießen dieses Glück. Manche opfern sich aus Liebe regelrecht für ihre Enkelkinder auf. Andere hingegen geben sich mit einem ungezwungenen Kaffee und Kuchen Treffen einmal alle heiligen Zeiten zufrieden. Einen Erklärungsversuch warum sich Omas so unterschiedlich verhalten, liefert uns die Evolutionslehre.

Die Schwiegermutter
Oftmals gestaltet sich die Beziehung zwischen Frau und Schwiegermutter von Anfang an herausfordernd. Themen, die sich in der Partnerschaft ergeben, werden immer wieder auf das Elternhaus zurück geführt. Die prägende Rolle einer Mutter, in der Lebensgeschichte eines Mannes, gibt Anlass für einen kritischen Blick auf deren Erziehungsstil. Mutmaßungen nicht ausgeschlossen. Meist kommen diese von Seiten der neuen Frau an der Seite des Mannes, seiner Lebensgefährtin oder Ehefrau.
Von allen möglichen Familienkonstellationen, scheint die Beziehung zwischen Partnerin und Schwiegermutter die Schwierigste zu sein. Wird eine angespannte Beziehung der Beiden offen ausgetragen, wirkt sich dies unweigerlich auf die Beziehung zwischen dem Enkelkind und der Oma väterlicherseits aus.

Die Enkelkinder
Daher scheint es wenig überraschend, dass die meisten Enkelkinder eine bessere Beziehung zur Mutter ihrer Mutter haben, als zur Mutter ihres Vaters.
Abgesehen von der Beziehung zwischen den Frauen der Familie, kann man evolutionsbiologisch davon ausgehen, dass auch eine Frau darauf bedacht ist ihre Gene weiter zu geben. Da Männer ihre Gene in der Regel weiter streuen können als Frauen, sind Mütter von Männern diesbezüglich teilweise entspannter.
Zusätzlich kann das Thema „Kuckuckskind“ unterschwellig mitschwingen. Ein Mann kann sich, biologisch betrachtet, nie ganz sicher sein, dass das Kind seiner Frau von ihm stammt. Selbst wenn es keinerlei Anlass dazu gibt, kann dieses unterschwellige Gefühl auch seine Mutter unbewusst beeinflussen.

Die eigene Mutter
Im Gegensatz dazu kann sich die Mutter der (werdenden) Mutter sicher sein, dass ihre Gene durch die Geburt ihres Enkelkindes weiter gegeben werden und somit ein Teil von ihr fortbestehen wird.
Omas mütterlicherseits unterstützen ihre Töchter in der Regel mehr in der Familienarbeit und  kümmern sich intensiver um den Nachwuchs.
Sie sind überdies hinaus auch darauf bedacht ein gutes Verhältnis zum Versorger ihrer Nachkommen zu pflegen. Dadurch sind ihre Bemühungen um den Schwiegersohn, der für Schutz und Nahrung sorgt, oftmals stärker ausgeprägt als bei Schwiegermüttern hinsichtlich ihrer Schwiegertöchter.

Selbstverständlich verhält sich dies bei jeder Familie anders. Einflussfaktoren, wie beispielsweise die eigene Familiengeschichte, – konstellation und örtliche, sowie zeitliche Verfügbarkeit, dürfen bei Überlegungen wie diesen nicht außer Acht gelassen werden.
Bestenfalls sind selbstverständlich beide Omas gleicherweise am Familienleben beteiligt und emotional verfügbar für ihre Enkelkinder.