„Mamaaa, ich hätte so gerne einen Hund!“ – diesen Satz kennen viele Eltern nur zu gut.  Ein eigenes Haustier steht bei vielen Kindern ganz oben auf der Wunschliste. Die Pflege der kleinen Gesellen ist zwar mit einem gewissen Aufwand verbunden, sie können aber auch zur positiven Entwicklung unserer Kinder entscheidend beitragen. Wir zeigen dir, welche Herausforderungen die einzelnen Tiere mit sich bringen und welche Kriterien beim passenden Liebling für die Familie wichtig sind.

Ein aufgeweckter Hund, eine verschmuste Katze oder lieber ein handliches Nagetier – Jede Art hat ganz eigene Bedürfnisse und stellt unterschiedliche Anforderungen an die Pflege und den Umgang. Viele verschiedene Kriterien spielen dabei eine Rolle, welches der Tiere für dich und deine Liebsten am besten geeignet ist. Wir haben Bello, Mimi und ihre Gefährten für unseren ultimativen Vergleich gegenübergestellt.

Hund oder Katze?

Die beiden Fellnasen stehen bei der Beliebtheit als Haustier ganz oben. Eine Umfrage unter Österreichern ergab, dass sich 29 Prozent einen Hund wünschen und 26 Prozent eine Katze.  Nagetiere, Vögel und andere Arten folgen weit abgeschlagen in weniger als zwei Millionen Haushalten.

Nicht alle Hunde- oder Katzenrassen sind für Kinder uneingeschränkt geeignet. Viele Hunde gelten jedoch als ausgesprochen Familienfreundlich. Oftmals macht es Sinn, auf eine Rasse zu verzichten, welche den Ruf hat, schwer erziehbar zu sein oder für die besondere Richtlinien gelten. Bei Katzen sind es vor allem Langhaar-Rassen, die besondere Anforderungen an die Pflege stellen. Normale Hauskatzen sind oftmals unkomplizierter und umgänglicher auch beim Toben mit Kindern.

Katzen haben gegenüber Hunden in der Pflege jedoch einen gewissen Vorteil: Sie sind selbständiger was den Gang zur Toilette betrifft. Hunde hingegen müssen regelmäßig Gassi geführt werden. Und zwar schon früh am Morgen und auch spät am Abend. Dies erfordert ein großes Maß an Disziplin. Kleineren Kindern kann diese Aufgabe nicht alleinverantwortlich übertragen werden. Einen Hund zu halten ist also in der Regel eine Angelegenheit für die ganze Familie. Doch in welchen Punkten unterscheiden sich die zwei Tiere noch?

Hunde:

  • Ein Hund muss erzogen werden. Ansonsten gibt es beim täglichen Spaziergang oder beim Aufeinandertreffen mit Artgenossen früher oder später Probleme. Dazu gehört die Stubenreinheit genauso wie das Hören auf verschiedene Kommandos, die es einfacher machen mit ihm umzugehen. Einerseits beansprucht dies viel Zeit, andererseits macht das gemeinsame Training aber auch viel Spaß. Wenn die Kinder nicht mehr ganz klein sind, üben sie liebend gerne verschiedene Tricks mit dem Hund ein.
  • Hunde sind bedingungslos treu. Kinder müssen dabei aber auch ihre Grenzen lernen. So gutmütig das Tier ist, seine Bedürfnisse sollten respektiert werden. Ärgern ist dabei tabu.
  • Eine Studie hat zuletzt bestätigt, dass Hunde einen positiven Einfluss auf das Stresslevel von Kindern haben können. Der treue Begleiter an der Seite sorgt bei vielen für mehr Ausgeglichenheit.
  • Wenn sich die Kinder mit ums Gassigehen kümmern ist für die tägliche Ration Frischluft und Bewegung automatisch gesorgt. Auch Stubenhocker können so oft nach draußen gelockt werden.
  • Durch die enge Beziehung zu Hunden können Kinder wichtige soziale Fähigkeiten entwickeln. Neben Verantwortungsbewusstsein wird auch Rücksichtnahme und Einfühlungsvermögen gefördert.
Katzen eignen sich prima zum Kuscheln. Allerdings haben sie auch ihren ganz eigenen Kopf, der von Kindern respektiert werden muss. Bild: Fotolia, © 5second

Katzen:

  • Die Stubentiger sind einerseits verschmust, andererseits lieben sie ihre Unabhängigkeit. Sie suchen sich selbst aus wann und mit wem sich Kontakt möchten. Kinder müssen lernen, diese Eigenschaft zu respektieren. Katzen zeigen in der Regel deutlich, wenn sie ihre Ruhe haben wollen. Allerdings werden dabei auch einmal die Krallen ausgefahren. Damit Kinder keine Ängste entwickeln, sollten sie bis zu einem gewissen Alter nicht mit dem Tier alleine gelassen werden.
  • Vorsicht ist in der Schwangerschaft geboten: Erreger, die für die gefürchtete Toxoplasmose verantwortlich sind, können über Katzenkot übertragen werden. Hygiene im Katzenklo hat dann also oberste Priorität!
  • Das Schnurren der Katzen hat auf uns Menschen eine sehr beruhigende Wirkung. Auch Kinder empfinden das als sehr angenehm. Bei stressigen Situationen kann sich eine Kuschelrunde mit einer Katze positiv auf das persönliche Gleichgewicht auswirken.

Kaninchen oder Meerschweinchen?

Wenn zuhause weniger Platz vorhanden ist, entscheiden sich viele eher für Kleintiere, die in einem Stall gehalten werden können. Auch wer sich nicht über einen langen Zeitraum an ein Haustier binden will ist mit einem Nager oftmals besser beraten. Sie haben meist eine deutlich kürzere Lebenserwartung als Hunde oder Katzen.

Dennoch sollte es dir bewusst sein, dass in jedem Fall mit Tränen zu rechnen ist, wenn das geliebte Tier einmal versterben sollte. Und dies ist bei den kleineren Haustieren in der Regel etwas früher der Fall. Hier haben wir aufgelistet, was beim Umgang mit den Nagern beachtet werden muss:

  • Oftmals wird der Bewegungsdrang der Tiere unterschätzt. Bei einer Haltung in Käfigen in der Wohnung brauchen die Nager regelmäßig zusätzlichen Auslauf. Ein Außengehege oder das freie Laufen in der Wohnung kann hier für die notwendige Bewegung sorgen. Letzteres sollte jedoch immer unter Aufsicht geschehen, denn liebend gerne werden Kabel oder Möbel angeknabbert. Hier können Kinder als aufmerksame Beobachter Verantwortungsbewusstsein lernen.
  • Auch als Kuscheltiere sind sie häufig nicht geeignet. Viele wissen beispielsweise nicht, dass Meerschweinchen als Fluchttiere gelten und Körperkontakt puren Stress für sie bedeutet. Zudem fühlen sie sich in einer Gruppe mit Artgenossen am besten aufgehoben. Wenn du also möchtest, dass es auch deinem Tierchen gut geht, solltest du dich immer zuerst genau über die Eigenheiten informieren.
  • Manche Nagetiere wie Hamster sind nachtaktiv. Sie benötigen ihre Ruhe, wenn Kinder vielleicht gerne mit ihnen spielen würden. Auch eine Unterbringung im Kinderzimmer ist nicht immer problemlos, da das Rascheln in der Nacht die Schlafruhe der Kleinen beeinträchtigen kann.
  • Kaninchen oder Hasen können auch in unseren Breitengraden auch das ganze Jahr über im Freien gehalten werden. Allerdings ist dies abhängig von der Rasse. Bei einem geräumigen Außengehege ist das Reinigen meist mit etwas weniger Aufwand verbunden.

Beim Käfig saubermachen können Kinder nach und nach auch einzelne Aufgaben übernehmen. Wie beim regelmäßigen Gassigehen mit einem Hund kann so Verantwortungsbewusstsein entwickelt werden.

Auch im Umgang mit Kleintieren kann Rücksichtnahme und Verantwortungsbewusstsein gelernt werden.
Bild: Fotolia, © Africa Studio

Fisch oder Vogel?

Bei diesen Tieren ist von vorneherein klar, dass sie nicht zum Kuscheln geeignet sind. Wer sich für Fische oder Vögel entscheidet, hat meist ein großes persönliches Interesse für die jeweilige Art. Die Faszination am Verhalten oder dem exotischen Aussehen ist für viele Ausschlaggebend für eine Anschaffung.

Beide eignen sich vor allem für ältere Kinder. Wenn sie sich umfassend um die Pflege der Tiere kümmern sollen, ist es jedoch absolut notwendig, dass auch von ihrer Seite ein großes Interesse besteht. Wenn sie gar nichts mit ihnen anfangen können ist es schwierig, sie mit der Betreuung zu beauftragen. Hier haben wir die Eigenheiten zusammengefasst:

  • Fische beeindrucken uns vor allem durch ihre Exotik und ihr ganz eigenes Verhalten. Viele Kinder entwickeln einen großen Ehrgeiz darin, mehr über ihren natürlichen Lebensraum und die Bedingungen dort herauszufinden. Ein Aquarium bietet somit einen großes Potential, Neues zu lernen und das allgemeine Interesse an der Natur zu wecken.
  • Das Einrichten oder Reinigen eines Aquariums ist nicht leicht. Diese Arbeit eignet sich sehr gut als gemeinschaftliche Tätigkeit zwischen Eltern und Kindern und kann sich positiv auf die familiäre Atmosphäre auswirken.
  • Ein Aquarium wirkt äußerst beruhigend. Vor allem zappelige Kinder können beim Beobachten der Fische zur Ruhe kommen. Auch das Füttern oder die Reinigung des Aquariums können dazu beitragen ruhiger zu werden.
  • Auch Vögel können mit ihrem Gesang für eine angenehme Atmosphäre sorgen. Auch wenn keiner sonst zuhause ist, fühlen wir uns dann nicht ganz einsam. Aber Achtung: Viele Exoten können ganz schön laut werden. In einer Mietwohnung kann dies problematisch sein.

Viele Vögel sind keine Einzelgänger, sondern fühlen sich in Gesellschaft eines Partners am wohlsten. Papageien wirken oftmals interessant, stellen aber hohe Anforderungen an die Pflege. Zudem werden sie sehr alt. Vor der Anschaffung solcher Exoten ist es absolut notwendig sich umfassend über die artgerechte Haltung zu informieren.

Fische üben eine große Faszination auf Kinder aus. Mit einem eigenen Aquarium zuhause kann viel über den Lebensraum der Tiere gelernt werden.
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