Wehen sind nicht gleich Wehen! Sie verändern sich während der Geburt einige Male. Wie sie sind und was sie bewirken – hier zusammengefasst.

 

Den Wehen-Verlauf kann man so beschreiben: Wehen sind wie Wellen. Sie kommen und gehen. Jeder Wehe folgt eine Pause! Im Normalfall folgt auf eine Wehe eine doppelt so lange Pause. Bereits im zweiten Drittel der Schwangerschaft kommt es zu Kontraktionen der Gebärmutter. Diese sind meist schmerzlos und steigern die Durchblutung der Gebärmutter. Schwangerschaftswehen können lokal auf einer Stelle auftreten oder sich über den ganzen Bauch ausbreiten. Keine Sorge – diese Wehen haben keinen Einfluss auf die Öffnung des Muttermundes und bewirken auch keine Verkürzung des Gebärmutterhalses.

Zu Vorwehen – auch Senkwehen genanntkommt es meist einige Wochen vor der Geburt. Diese Wehen werden nicht immer wahrgenommen, treten etwa stündlich auf und bewirken, dass das Baby langsam ins Becken einstellt. Das sogenannte „Absinken des Bauches“ ist auf diese Art der Wehen zurückzuführen. Außerdem bereiten sich die Geburtswege, wie der Gebärmutterhals, auf das bevorstehende Ereignis vor.

Wenn eine warme Dusche oder ein Bad nicht mehr helfen, dann handelt es sich um Geburtswehen. Sie beginnen mit leichten Eröffnungswehen, die anfangs schleichend alle 15 Minuten wahrgenommen werden und allmählich regelmäßiger alle 2-3 Minuten auftreten. Wenn die Wehen eine Regelmäßigkeit von 5 Minuten aufweisen, sollte man sich auf den Weg ins Krankenhaus begeben. Diese Phase darf ruhig 10 Stunden dauern. Während dieser Zeit öffnet sich der Muttermund auf 10 cm und das Baby tretet tiefer und tiefer ins kleine Becken. Es kann vorkommen, dass die Wehen ganz verschwinden und sich für ein paar Stunden gar nichts tut – das darf, muss aber nicht sein. Nun heißt es: Durchhalten und durchbeißen! Diese Zeit ist meistens die längste und auch anstrengendste, da sich das Baby wie durch einen Tunnel drehend und wendend den Weg aus der Gebärmutter erarbeitet.

Zum Finale hin werden die Wehen stärker und die Austreibungsphase beginnt. Die Presswehen werden aber als erträglicher wahrgenommen – da Frau endlich was tun kann! Leichtes Mitschieben ist in dieser Phase möglich und unterstützt das Baby bei seinen letzten Schritten auf die Welt. Wenn der kleine Erdenbürger das Licht der Welt erblickt hat, folgen noch die Nachgeburtswehen, die den Mutterkuchen – auch die kleine Schwester des Kindes genannt – aus der Gebärmutter hinausbefördern. Sie werden als weniger schmerzhaft erlebt und im Regelfall ist dieses Prozedere auch schnell vorbei.