Wann dein Kind beginnt zu gehen oder das Töpfchen zu benutzen, ist gar nicht so wichtig, wie du vielleicht denkst.

Kinder mit einander zu vergleichen ist ganz natürlich. In Krabbelgruppen, Kindergärten und Vorschulen beobachten Eltern schon seit jeher, was die anderen Kinder tun, um zu vergleichen, wo die eigenen Kinder stehen. Entwicklungs-Meilensteine sind der gewöhnlichste Maßstab, was Fortschritte in der Erziehung betrifft. Irgendwo haben wir alle im Hinterkopf: Mit drei Monaten rollt sich dein Kind auf die Seite, mit 6 Monaten sollte es sitzen, mit einem Jahr gehen, mit zwei Jahren das Töpfchen benutzen – und mit 18 Jahren den Führerschein machen, richtig? Naja!

Das alles ist weniger voraussehbar, als du vielleicht denkst. Kinderentwicklung ist ein Kontinuum und keine Serie an konkreten Schritten auf einer Treppe. Manche Kinder gehen mit 9 Monaten, andere mit 15 Monaten – und das hat keinerlei Einfluss auf die zukünftigen Maturanoten oder wissenschaftliche Leistungen. 😉

Jeder, der sich schon einmal den Aufdruck eines Brettspiels angesehen hat, weiß: Selbst wenn Monopoly ab acht Jahren geeignet sein soll, kann dich auch dein siebenjähriges Kind im Spiel schlagen.

Eines der größten Wunder des Kindseins ist, dass es so unvorhersehbar ist. Kinder werden dich mit ihrem einzigartigen Verhalten und Fortschritt immer wieder überraschen. Dein dreijähriges Kind ist nicht “unnormal”, weil es nicht Dreirad fahren will – und auch kein Wunderkind, weil es das vielleicht mit zwei Jahren schon tut.

Wenn du dir ernsthafte Sorgen um die Entwicklung deines Kindes machst, solltest du natürlich mit deinem Kinderarzt darüber sprechen – aber lass dich von niemandem, am wenigsten dir selbst, unter unnötigen Druck setzen. 🙂