Buchstaben werden zu Lauten, die werden zu Wörtern, und daraus entsteht schließlich eine Geschichte. Lesen ist ein hochkomplexer Vorgang und für viele Kinder alles andere als einfach. Eltern können ihren Nachwuchs aber dabei unterstützen – nicht nur ganz zu Anfang, sondern mit diesen Tipps sogar bis zum Ende der Volksschulzeit:

Keinen Druck aufbauen: Lesen sollte Spaß machen und nicht zum Zwang werden. Die Bildungsexpertin Stephanie Jentgens empfiehlt daher vor allem, es ruhig angehen zu lassen. Interessieren sich Kinder schon im Kindergarten für Buchstaben, können Eltern das unterstützen. Gezielt darauf hinarbeiten sollten sie aber nicht.

Lange vorlesen: Wer als Kind regelmäßig etwas vorgelesen bekommt, hat später in der Schule weniger Probleme mit dem Lesen. Die Stiftung Lesen rät daher: früh, viel und lange vorlesen – auch dann, wenn Kinder schon selbst lesen können. Denn Anfänger schaffen dann nur sehr einfache Texte, für spannende und lustige Geschichten brauchen sie einen Vorleser.

Die Rollen tauschen: Auch und gerade Väter müssen vorlesen. Denn zu oft bleibt das Vorlesen an den Müttern hängen, auch im Kindergarten oder in der Schule übernehmen das meistens Frauen. Kinder könnten deshalb den Eindruck bekommen, dass Lesen nur etwas für Mädchen ist, warnt Christine Kranz von der Stiftung Lesen. Umgekehrt kann ein vorlesender Papa ein wichtiges Rollenvorbild für Jungs sein.

Abwechselnd lesen: Es gibt Bücher, die Erwachsene und Kinder im Wechsel lesen können – mit einzelnen Passagen, die extra groß gedruckt sind. So kann ein Kind erstens selbst lesen üben, zweitens aber trotzdem in eine längere Geschichte abtauchen.

Kinder wählen lassen: Was gelesen wird, entscheiden die Kinder – und nicht die Eltern. Denn auch mit Comics oder Sachbüchern lässt sich Lesen lernen, erklärt Kranz. Eltern sollten allerdings darauf achten, dass der Schwierigkeitsgrad zum Kind passt. Lese-Anfänger brauchen zum Beispiel große Schrift, einfache Wörter und viele Bilder, die beim Verstehen der Geschichte helfen.

 

APA