Kinder sind kleine Schwämme, die alles aufsaugen was sich in ihrem nahen Umfeld ereignet. Gefühle, Emotionen und Unstimmigkeiten ihrer nahen Bezugspersonen sind für sie spürbar, selbst wenn sich alle Beteiligten bemühen, diese zu verbergen. In Ausnahmesituationen, wie wir sie aktuell bei der Pandemie erleben, können wir unseren Kindern durch Selbstregulation viel Ruhe, Gelassenheit und Zuversicht vermitteln. Wie dir das, trotz allgemeiner Panik, gelingen kann, erfährst du hier…

Informiere dich um Unwahrheiten zu vermeiden

Die Nachrichten zu den aktuellen Ereignissen überschlagen sich momentan. Dabei ist es, selbst für Erwachsene, manchmal schwer Ruhe zu bewahren und sich an den Fakten zu orientieren. Um deiner Selbst Willen, aber auch um deinem Kind Klarheit und Stabilität zu geben, solltest du nicht allem, wovon berichtet wird, Glauben schenken. Indem du langsam, aufmerksam und zwischen den Zeilen liest, kannst du die, für deine Familie und dich, relevanten Informationen, aus der Flut an Nachrichten aus aller Welt, filtern. Gehe in dich und überlege dir, wie viel du davon an dein Kind weitergeben möchtest. Je nach Alter, Entwicklungsstand und Persönlichkeit deines Kindes, kannst du in Folge weitere Schritte der Aufklärung zum Thema planen.

Vermittle deinem Kind Stabilität, Ruhe und Zuversicht

Versuche stets bei der Wahrheit zu bleiben, ohne Angst zu verbreiten. Leichter gesagt als getan, denkst du dir jetzt vielleicht. Klar, wenn Erwachsene verunsichert oder in Sorge sind, können sie ihren Kindern nur schwer Ruhe und Zuversicht vermitteln ohne sich dabei zu verstellen. Indem du jedoch versuchst, deine Herangehensweise und Sicht der Dinge von der deines Kindes zu entkoppeln, kannst du besser erkennen wie es deinem Kind gerade wirklich geht. Auch wenn sich viele gerade in einer unsicheren Lebenssituation wieder finden, ist die Liebe zueinander unumstößlich. Du solltest dein Kind unbedingt wissen lassen, grundsätzlich aber vor allem in herausfordernden Lebenssituationen, dass du es liebst und immer dein Möglichstes und Bestes geben wirst, um in jeder Lebenslage für es da zu sein.

Schenke deinem Kind deine ungeteilte Aufmerksamkeit

Wie das, trotz allgemeiner Panik, funktionieren kann? Zu aller erst, indem du deinem Kind aufmerksam zuhörst…
Warum darf ich nicht in den Kindergarten gehen? Aus welchem Grund haben wir meine Geburtstagsparty abgesagt? Wieso findet das Mitmachkonzert nicht statt? Was ist eigentlich diese Pandemie? Die Folgen der Entscheidungen unserer Regierung, werden auch für die Jüngsten spürbar. Sie schnappen Wörter auf, die ihnen bisher nicht bekannt waren.
Dabei treten unweigerlich viele Fragen in den kleinen Köpfen auf. Achte, bei der Beantwortung dieser, darauf, nicht mehr als gefragt wurde zu erklären. Wenn du selbst keine Erklärung für die großen Fragen deines Kindes findest, stehe dazu und gib es auch in Gegenwart deines Kindes zu. Indem du dich gemeinsam mit deinem Kind auf die Suche nach möglichen Antworten begibst, kannst du viel über die Sorgen, Ängste und Problemlösestrategien deines Kindes in Erfahrung bringen.

Sorge für Orientierung

Auch wenn sich gerade viel bewegt, verändert und teilweise gewohnte Abläufe gestört werden, solltest du dich darum bemühen, eure tägliche Routine einzuhalten. Rituale beispielsweise, geben Kindern unglaublich viel Orientierung und dadurch Ruhe. Zu Zeiten in denen sich gefühlt alles ändern, Mama und Papa sich anders als gewohnt verhalten und/oder Regelmäßigkeiten unterbrochen werden müssen, können das Zahnputzlied in der Früh und das Vorlesen des Lieblingsbuches am Abend, eine besonders wichtige Rolle im Alltag eines Kindes einnehmen. In Zeiten wie diesen, solltest du andere Veränderungen, wie beispielsweise den Umzug aus dem Elternbett ins eigene Zimmer oder das Abgewöhnen des Schnullers, lieber vertagen. Dies ist selbstverständlich nur notwendig, wenn du das Gefühl hast, dass dein Kind gerade ohnehin viel zu verarbeiten hat.

Wir wünschen dir, dass deine Familie und du weitgehend unbeeinflusst von der weltweiten Pandemie bleibt!