Klingt wie ein Scherz, nicht wahr? Sprechen, das kann ich, wirst du dir jetzt vielleicht denken.
Aber nachdem du unsere Tipps gelesen hast, wird dir klar werden, dass du sehr wohl noch einiges in Sachen Kommunikation dazulernen kannst.

Formuliere Ich – Botschaften
Überlege dir, was du dir wünschst. Insbesondere kannst du dir Gedanken machen, was dein Partner dazu beitragen könnte, deine Ziele zu erreichen. In Folge kannst du diese Gedanken mit deinem Partner teilen. Versuche hierbei deine Gedanken in Ich-Botschaften loszuschicken. Auf das „Du“ solltest du bestenfalls verzichten. Es macht einen großen Unterschied ob du deinem Partner sagst „Ich fühle mich nicht ernstgenommen, wenn du den Müll nicht, wie besprochen, entsorgst“ oder ob du sagst „ Du hast den Müll schon wieder vergessen! Du machst mich so wütend“

Sei offen und ehrlich
Deine Stärken und Schwächen gehören nun mal zu dir. Stehe zu ihnen und halte Abstand von Ausreden und Lügen. Eine ehrlich gemeinte Entschuldigung, weil du etwas verabsäumt hast oder dir ein Fehler unterlaufen ist, kann von deinem Partner vermutlich besser aufgenommen werden als eine billige Ausrede.

Bleib bei der Sache
Versuche Verallgemeinerungen zu vermeiden. Überlege dir konkrete Beispiele um deinem Partner dein Anliegen näher zu bringen. Fällt dir kein konkretes Beispiel ein, sprich dies offen an mit dem Hinweis es beim nächsten Mal wenn es dir auffällt „nachzuliefern“. Worte wie „immer“ oder „schon wieder“ können dazu führen, dass ihr euch vom eigentlichen Thema entfernt. Überdies hinaus kann sich eine Ablenkung wie diese wie eine Beschuldigung anfühlen und einen Streit begünstigen.

Bleib in der Gegenward
Ähnlich verhält es sich mit Ausschweifungen in die Vergangenheit. „Weißt du noch, als du damals, vor 5 Jahren, die Milchpackung offen stehen gelassen hast. Das hat mich so geärgert.“
Was hier überspitzt ausgedrückt klingt, wird tatsächlich in abgeschwächter Form in manch einem Streitgespräch als Argument angeführt. Teilweise erscheint es einem dann, als würde der Partner über Jahre eine Liste an Vorkommnissen die ihn/ sie verärgert haben, führen. Auch hierbei werdet ihr vermutlich in Folge vom eigentlichen Thema abschweifen und euch in gegenseitigen Beschuldigungen wieder finden.

Sei achtsam mit der Zuschreibung von Eigenschaften
Auch wenn dir manchmal danach ist, versuche von den Handlungen deines Partners nicht unreflektiert auf dessen Charakter zu schließen. Dies kann sehr verletzend wirken und dazu führen, dass das Gespräch stagniert. Wunden die auf diese Weise entstehen, können sich wiederrum in Gesprächen Jahre später zeigen. Mache dir bewusst, dass ihr beide Charakterzüge besitzt die positiv und negativ auf andere wirken können. Versuche die Eigenschaften deines Partners die dir negativ erscheinen zu hinterfragen, jedoch nicht an den Pranger zu stellen. Beschuldigungen und emotionale Zuschreibungen können nicht nur verletzend wirken, sondern auch Widerspruch und in Folge Widerstand hervorrufen.

Wir wünschen euch gute, klärende Gespräche!

Einiger dieser Vorschläge erscheinen dir vielleicht anfangs befremdlich. Wir schlagen dir vor, probiere es einfach aus und mache dir dein eigenes Bild. Es kann sein, dass dich die Wirkung deiner neu gewonnen Sprache auf deine Gespräche mit deinem Partner überraschen wird.