Kinder haben die Gabe in der Regel ganz genau zu wissen was für ihre positive Entwicklung wichtig ist. Sie suchen sich instinktiv die Herausforderungen in ihrer Umgebung die sie benötigen um ihren inneren Bauplan optimal zu entfalten, sich selbst zu fordern ohne sich zu überfordern und um täglich einen Schritt weiter zu kommen als am Tag zuvor. Kinder lernen spielerisch und, wenn man sie lässt, auch voller Freude.
Entscheidend für ihren individuellen Weg ist die Begleitung durch Erwachsene, die ihr Potential nicht nur erkennen, sondern ihnen auch den notwenigen Raum und die nötige Zeit zur Entfaltung ermöglichen.

Wir verraten dir, wie du die Interessen deines Kindes entwicklungsfördernd aufgreifen und spielerisch umsetzen kannst…

1) Sei spontan und offen
Dein Kind zeigt dir tagtäglich was es besonders spannend findet. Indem du dir immer wieder Zeit nimmst ihm aufmerksam zuzusehen und ihm Zeit gibst, in Ruhe seinen Interessen nachzugehen, wirst du schnell ein Gefühl dafür bekommen was dein Kind gerade wirklich braucht. Versuche auf spontane Impulse deines Kindes zu reagieren und bleibe offen für neue Ideen. Wenn du dein Kind beispielsweise dabei beobachtest wie es versucht einen Ball in eine dafür zu kleine Kiste zu stecken, kannst du gezielt darauf  reagieren, indem du ihm in Folge verschieden große Bälle und Kisten zur Verfügung stellst.

2) Gib deinem Kind Raum und Zeit
Wenn ihr euer zu Hause so gestaltet, dass dein Kind Bereiche darin vorfindet, in denen es frei und selbstständig agieren kann, wird es sich, ja nach Alter, auf ein intensives Spielen einlassen können. Das kindliche Spiel ist vergleichbar mit der Arbeit eines Erwachsenen. Es erfordert Ruhe, Konzentration und Sorgfalt. Du bist mitverantwortlich, dass dein Kind die dafür notwendige Umgebung und Zeit findet.
Die spannende Küchenlade muss nicht länger eine Tabuzone sein, sie kann dir viele freie Stunden und deinem Kind unzählige spannende Momente bescheren, wenn du sie für dein Kind öffnest. Achte darauf, dass alles was eine Verletzungsgefahr birgt daraus verschwindet und lasse deinem Kind ansonsten freie Hand.

3) Lass dein Kind teilhaben
Kinder wollen vor allem eins, gefühlt immer alles gemeinsam machen. Zugegeben, das kann anstrengend sein. Aber vielleicht gelingt es dir euch ab und zu einen Moment frei zu schaufeln indem ihr euch einfach einmal spontan gemeinsam auf die aktuelle Situation einlasst.
Du möchtest die Wäsche aufhängen, den Geschirrspüler ausräumen oder das Abendessen vorbereiten? Warte damit nicht bis dein Kind beschäftigt ist oder schläft, sondern lade es ein dir zu helfen. Binde es in alltägliche Arbeiten mit ein und traue ihm zu, dass es vieles schon alleine schafft. Kinder wollen sich nützlich machen, sie wollen Teil eines Ganzen sein und sich als wertvoll und hilfreich erleben. Gib deinem Kind von Anfang an das Gefühl, dass es dir eine große Hilfe ist, dann wird es dies auch früher oder später tatsächlich sein.

4) Hab Vertrauen
Lass dein Kind weitgehend selbstständig agieren und nach Möglichkeit auch entscheiden. Dies wird selbstverständlich nicht immer und überall möglich sein. Es lohnt sich allerdings, alltägliche Abläufe immer wieder einmal dahingehend zu überdenken, ob diese nicht auch anders umsetzbar sind. Indem du beispielsweise die Auswahlmöglichkeiten der Kleidungsstücke im Vorhinein auf wenige reduzierst, kannst du deinem Kind, je nach Alter, eine freie und selbstständige Wahl ermöglichen. Dadurch steigerst du nicht nur den Selbstwert deines Kindes, sondern förderst auch dessen Selbständigkeit.

5) Bleib locker
Sein Leben mit Kindern zu teilen, kann so aufregend sein. Sie entwickeln Ideen, auf die wir niemals gekommen wären, zeigen uns Welten die wir schon lange nicht mehr aufgesucht haben und überraschen uns immer wieder aufs Neue, wenn wir ihnen nur ein wenig Vertrauen und Zuversicht schenken. Also mach dich frei und bleib locker!