Stillen will gelernt sein. Entgegen der Erwartung vieler, ist Stillen ein Lernprozess. Genetisch ist der Körper einer Frau zwar darauf ausgerichtet die Nachkommen mit Muttermilch zu versorgen. Wie dies jedoch gelingen kann, muss jede Frau selbstständig erlernen. Dies erfolgt bestenfalls am Modell. Das bedeutet, wir beobachten andere stillende Mütter um zu erlernen wie wir unseren Nachwuchs stillen sollen. Da die Vorbilder in unserer Gesellschaft leider immer weniger werden und das Stillen in der Öffentlichkeit mancherorts nicht einmal mehr geduldet wird, haben heutzutage einige frisch gebackene Mütter Probleme beim Stillen.

Wir zeigen dir wie das Stillen trotzdem gelingen kann…

  1. Tipp – Informiere dich bereits in der Zeit der Schwangerschaft
    Es hat sich gezeigt, dass eine umfassende Information über die Vorteile und die Möglichkeiten des Stillens vorab dazu beiträgt, dass Frauen der Stillbeginn besser glückt und sie ihr Baby in Folge länger stillen.
  2. Tipp – Bleibe mit deinem Baby nach der Geburt in engem Kontakt
    Diesen Vorgang nennt man auch Bonding. Er beschreibt das Kuscheln mit deinem Baby unmittelbar nach der Geburt. Hierbei kommt es zu einem in einander verlieben zwischen Mutter und Kind. Dein Baby riecht und spürt dich intensiv. Hierbei werden Hormone ausgeschüttet, die für die Milchbildung entscheidend sind. Hast du ein gesundes Baby geboren, spricht nichts dagegen es von Anfang an rund um die Uhr in deiner Nähe zu haben.
  3. Tipp – Lass dich beraten und begleiten
    Hast du bisher noch nicht viel Kontakt zu stillenden Müttern gehabt, kann es hilfreich sein, wenn du die Hilfe einer Stillberaterin in Anspruch nimmst. Das, speziell für die Begleitung stillender Mütter, ausgebildete Personal, kann dir das korrekte Anlegen deines Babys zeigen und dich über die weiteren Schritte zur Milchbildung informieren. In Folge kann diese Begleitung auch der Besuch einer Stillgruppe ersetzen.
  4. Tipp – Stille wann immer dein Baby danach verlangt
    In den ersten Tagen nach der Geburt muss sich dein Körper erst an seine neue Aufgabe gewöhnen. Die Milchbildung braucht ein paar Tage um sich zu etablieren. Indem du dein Baby in den ersten Tagen oft und regelmäßig stillst, wird Muttermilch in größeren Mengen produziert. In Folge ist es besonders hilfreich, wenn du dein Baby nach Bedarf stillst. Das bedeutet, dass dein Baby, wann immer es Hungerzeichen zeigt, an deiner Brust saugen darf.
  5. Tipp – Zusatznahrung und Sauger vermeiden
    Besteht kein Bedarf nach zusätzlicher Ernährung, solltest du diese für die erste Zeit nach der Geburt vollkommen ausschließen. Ein Baby benötigt, wenn es gesund und munter geboren wurde, nur Muttermilch und keinerlei zusätzliche Flüssigkeiten wie Wasser, Tee oder Säuglingsnahrung. Ebenso verhält es sich mit dem Schnuller. In den ersten Tagen nach der Geburt erlernt dein Baby das Saugen an deiner Brust. Da sich dieses grundlegend vom Saugen an einem Schnuller unterscheidet, solltet ihr vorerst auf diesen verzichten um eine Saugverwirrung zu verhindern.

Wir wünschen euch einen gelungen Stillbeginn!