Je nach Alter deines Kindes kannst du es dazu motivieren mitzuhelfen, aufzuräumen und ihm so beibringen Ordnung zu halten. Wir haben ein paar Tipps für dich, wie dir dies gelingen kann…

Sieht es bei euch zu Hause auch immer aus als hätte eine Bombe eingeschlagen? Vor allem wenn Kinder durch die Räume fegen, bleibt an manchen Tagen kein Stein auf dem anderen. Bälle rollen über den Boden, Bücher und Bausteine sind allgegenwärtig und überall liegt schmutzige Wäsche.
Wenn Mama all das alleine wegräumen muss, gleicht die Aufgabe meist einer Sisyphos-Arbeit.

  1. Finde das passende Ordnungssystem

Ein Kind unter 3 Jahren wird sich womöglich plagen die Spielsachen in die dafür vorgesehenen Behältnisse, Schachteln oder Regale zurück zu räumen. Ein Vorschulkind jedoch zeigt oftmals sogar eine Vorliebe dafür zu schlichten, zu sortieren und zu ordnen. Überlege dir ein System entsprechend des Alters und der Entwicklung deines Kindes. Für junge Kinder bietet sich eine Spielkiste an, in der alle Spielsachen landen. Erkennst du, dass dein Kind mittlerweile bereit dazu ist, beispielsweise Stofftiere oder Bälle von anderem Spielzeugzu unterschieden, kannst du weitere Spielkisten hinzufügen. Wenn du diese dann auch noch entsprechend kennzeichnest, sie eventuell mit einem Foto des darin enthaltenen Spielzeugs markierst, oder Symbole wie Tiere oder verschiedene Farben darauf ersichtlich sind, erleichterst du deinem Kind das einräumen erheblich. Später werden dann aus Wühlkisten Regale mit unterschiedlichen Fächern, Körben und Laden um die weitere Differzierung des Spielmaterials zu ermöglichen.

  1. Nütze Stimme und Laute als Hilfestellung

Begleite den Prozess des Einräumens mit Worten oder einem Lied. „Alle Bälle wollen nun zurück zum Affen“ oder „Die Bausteine kommen in die gelbe Kiste“, können mögliche Phrasen sein die du täglich beim Einräumen für dein Kind wiederholst. Verpackst du das Aufräumen in ein gemeinsames Spiel oder Lied, verbindet dein Kind bestimmt viel Freude damit. Und auch du wirst dich vermutlich wohler fühlen wenn euch die gemeinsame Arbeit beschwingt und leicht, mit einem Liedchen auf den Lippen von der Hand geht, anstelle von Gejammer und sich wiederholenden Gegrummel von beiden Seiten. Wenn dir diese Idee nicht gefällt, wird es dir vielleicht eher entsprechen ein bestimmtes „Einräumsignal“ einzuführen. Hierfür bietet sich vor allem ein Wind- oder Glockenspiel an, aber auch ein Glöckchen oder eine Rassel kann deinem Kind anzeigen, dass es nun Zeit ist einzuräumen.

  1. Reduziere und Separiere die Spielsachen

In der Regel haben Kinder mehr Spielzeug als sie aktuell interessiert. Indem du regelmäßig überlegst womit dein Kind schon lange nicht mehr gespielt hat, kannst du ihm eine kleine Auswahl an spannendem Beschäftigungsmaterialien zur Verfügung stellen. Hierbei kannst du all jene Spielsachen die dein Kind alleine und täglich bespielt in Reichweite verstauen und alles was ihr euch eher gemeinsam anschaut ausser Reichweite verstauen. Dein Kind wird in Folge weniger überfordert beim wegräumen sein und das Chaos reduziert sich wie von Selbst. Spielzeug, welches du für eine Zeit ganz aus dem Verkehr gezogen hast, ist bei seiner Wiederkehr umso spannender.

Führe Regeln ein

Wenn dein Kind 3 bis 4 Jahre alt oder älter ist, kannst du gewisse Regeln einführen. Beispielsweise kann es hilfreich sein, früher oder später einzuführen, dass es sich nur etwas „Neues“ zum Spielen nehmen kann, wenn es das „Alte“ bereits weggeräumt hat. Bei jüngeren Kindern könnte eine einfache Regel, wie beispielsweise, dass es beim Essen keine Spielsachen am Tisch gibt oder ihr gemeinsam vor dem Schlafengehen alles in einer Kiste verstaut, von Anfang an gelebt werden.

Räume gemeinsam mit deinem Kind auf

Kinder kann die Flut an Gegenständen die wegzuräumen sind sehr leicht überfordern. Die Bitte, dass es das „ganze Zimmer“ oder „alles“ aufräumen soll, kann dazu führen, dass es sehr schnell mit Frust und Verzweiflung reagiert. Indem du deinem Kind anbietest gemeinsam einzuräumen, spürt es Unterstützung und die Überforderung tritt in den Hintergrund. Gemeinsam könnt ihr euch dann eine adäquate Arbeitsteilung, ebenfalls je nach Alter und Entwicklung, einfallen lassen. „Wollen wir zuerst alle Bälle zurück in den Korb werfen?“ oder „Ich sammle alle Puzzleteile ein und du machst das Puzzle fertig, in Ordnung?“, könnte dann dein Angebot an dein Kind lauten.
Das gemeinsame Aufräumen gleicht einem Arbeitsprozess. Indem du deinem Kind deine Unterstützung anbietest, wenn es diese braucht, wird es nach und nach mehr Aufgaben übernehmen können um es irgendwann ganz alleine zu schaffen.

Grundsätzlich gilt…

Aufräumen kostet allen Beteiligten viel Energie. An manchen Tagen ist alles binnen ein paar Minuten erledigt. An anderen Tagen will das Chaos einfach kein Ende nehmen. Achte darauf wie es deinem Kind und dir in diesem Moment geht. Je nachdem wieviel Kraft und Tatendrang ihr verspürt, könnt ihr dann das Projekt Einräumen angehen oder eben lieber vertagen.

Wir wünschen dir ein motiviertes und eifriges Kind oder, falls dies einmal nicht der Fall ist, viel Muße und Zuversicht, dass der Boden unter deinen Füssen irgendwann doch wieder zu sehen sein wird.