Nicht jedes Kind ist total redselig – und das ist auch absolut in Ordnung so. Wir haben trotzdem ein paar Tipps für dich, wie du dein schüchternes Kind unterstützen kannst und es sich in sozialen Situationen wohler fühlen kann.

Oft gehen wir davon aus, dass stille Kinder unsicher sind. Manche sind neurologisch aber einfach anders eingestellt und reagieren positiver auf weniger stimulierende Umgebungen als andere. Aber auch in herausfordernden Situationen kann dein ruhiges Kind seine Social Skills üben und lernen, unsere laute Welt einfacher zu meistern.

Achte auf deine Sprache

Oft fühlen sich ruhige Kinder, als wäre etwas „falsch mit ihnen“. Wie schnell sagt man „Sorry, sie ist schüchtern“ zu Bekannten – und gibt dem Kind damit die Message mit, als wäre das automatisch etwas Schlechtes? Sag anstatt dessen vielleicht lieber „Sie fühlt sich heute eher ruhig“.  Somit erkennst du an, dass dir wichtig ist, wie dein Kind sich im Moment fühlt – und dass sich das jederzeit ändern kann.

Eröffne einen Dialog

Sprich dich mit deinem Kind nach Situationen, in denen es besonders ruhig war, ab. „Was ist denn passiert, als der Mann uns begrüßt hat? Hast du dich unwohl gefühlt?“ – Diese Art von Konversation kann beiden von euch helfen, die Situation besser zu verstehen. Dann kannst du deinem Kind helfen, das nächste Mal anders zu reagieren. Wie wäre es denn vorzuschlagen, beim nächsten Mal zu winken oder zu lächeln, wenn „Hallo“ zu sagen zu viel verlangt ist?  So lernt dein Kleines, Alternativen zu finden.

Übe das „Socializen“

Wir alle können uns in lauten und ungewohnten Umgebungen rasch überfordert fühlen. Was hilft, ist Üben, Üben, Üben. Anstatt dein Kind zum Beispiel regelmäßig auf den Spielplatz zu zwingen, wo es sich vielleicht unwohl fühlt, fange mit kleineren Playdates zu zweit oder zu dritt an.

Plane im Voraus

Wenn die Geburtstagsparty eines Freundes ansteht, versuche schon im Voraus, Strategien zu entwickeln. Erzähle schon vorab, dass es sehr nett ist, dem Geburtstagskind alles Gute zu wünschen – und übe diese Interaktion im Vorhinein. Schlage vor, zu Playdates als Eisbrecher ein Kuscheltier oder ein Buch mitzubringen – irgendetwas, womit dein Kind sich wohl fühlt. Vermeide es, als Letztes anzukommen, wenn es sich um eine laute Umgebung mit vielen Menschen handelt. Wenn du früher ankommst, dann kommen die Menschen auf dein Kind zu – und es muss nicht umgekehrt den ersten Schritt machen.