Als Mama flippt man öfters mal komplett aus. Klar, du musst dich nicht nur um dich selbst kümmern sondern auch um mindestens ein kleines Knöpfchen, dass pausenlos auf einem Kamikaze-Trip zu sein scheint (zumindest in deiner Vorstellung). Deine Instinkte mögen dir vielleicht sagen, dass du aufmerksamer, wachsamer und aktiver sein musst. Aber: Bitte relax mal ein wenig! Wir versprechen dir: Es macht dich garantiert zu keiner schlechteren Mama. 

1 – Vertraue darauf, dass dir dein Baby zeigt, was es braucht – auch als Neugeborenes

Sie scheinen vielleicht manchmal hilflos, aber Babys kommunizieren mit dir durch ihre Gestik, Schluchzen oder Geräusche. Tatsächlich erklärt der Psychologe David Chamberlain in seinem Report The Mind of your Newborn Baby, dass Neugeborene schon lange bevor sie sprechen können ihren Eltern mitteilen was sie denken, und zwar durch ihre Bewegungen und Reaktionen. Zum Beispiel bedeutet das Ausstrecken der Arme “Halte mich“, ein neugieriger Blick kann “erzähl mir mehr!” heißen, das Gesicht verziehen oder schreien kann heißen “Gib das weg!” oder “ich brauche das!“. “Die Erkenntnis, dass Babys kommunikationsfähig und nicht hilflos sind, kann die Art und Weise wie wir mit ihnen umgehen komplett verändern”, verrät Deborah Solomon, Autorin des Buchs Baby Knows Best in einem Interview mit The Bump. Wir Mamas sollten also versuchen, die Sprache unseres Babys zu verstehen.

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2 – Fordere nichts von deinem Baby, was noch nicht in seinen Fähigkeiten liegt

News: Du bist in keinerlei Wettstreit mit irgendwelchen fremdbestimmten Milestones! Dein Baby hat sich noch nicht selbst umgedreht? Ok, dann halt noch nicht. Er kriegt das mit dem Töpfchen nicht wirklich hin? Irgendwann wird es soweit sein. “Früher ist nicht immer besser”, sagt Deborah Solomon, “Natürlich brauchen manche Kinder mehr Unterstützung als andere, aber geben sie ihrem Kind die Zeit, ihnen das zu zeigen.” Es ist einfach sich in dem Druck zu verlieren, wann was passieren soll – aber mach dir deswegen keinen Kopf! Ab wann ist der Punkt erreicht, an dem deine Sorgen nichts mehr mit Ehrgeiz zu tun haben, sondern wirklich ernst zu nehmen sind? Wenn dein Baby mit zwei Monaten noch nicht gelächelt hat, sich nach sechs Monaten noch nicht selbst umgedreht hat, mit neun Monaten noch nicht selbstständig sitzt oder mit zwölf Monaten noch keine kleinen Bissen zu sich nehmen will, ist es ratsam mit deinem Kinderarzt oder Kinderärztin darüber zu sprechen.

3 – Lass den Kind Fehler machen

“Wenn dein Baby zu laufen anfängt, wird es hinfallen”, erklärt Deborah Solomon. “Du denkst vielleicht, es hat sich weh getan, aber vielleicht ist es nur erschrocken? Wenn du gleich mit einem erschrockenen Keuchen oder OH NEIN! reagierst, wird dein Kind das übernehmen. Stattdessen kannst du deinem Kind ruhige erklären was gerade passiert ist: Oh, du bist hingefallen – das hat dich jetzt wahrscheinlich überrascht! Und dann sieh, was passiert. Wenn dein Kind sich tatsächlich weh getan hat und Hilfe oder Trost braucht, wird es dir das schon mitteilen.”

4 – Erkläre deinem Baby, was vor sich geht

Stell dir vor, du gehst zu einem Arzt-Termin und wirst komplett wortlos untersucht. Wir ziehen es vor, zu erfahren, was passiert, zum Beispiel “sie haben einen Schnupfen”. Unseren Kiddies geht es genau so! Wenn du deinem Baby erzählst, was passiert (zum Beispiel: “Jetzt kommt die Windelcreme – die ist cremig und kühl!”) wird es weniger ängstlich aufwachsen, weil es ja weiß, was auf sie oder ihn zukommt. Auch für die Sprachentwicklung ist es hilfreich, wenn dein Baby dir zuhören kann!

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5 – Gib deinem Baby etwas Freiraum

Vergiss den “Ich hab heut noch nicht genug mit meinem Kind gespielt”-Druck! Du glaubst du musst einfach alles machen. Musst du nicht! Dein Kind ist gerade erst auf die Welt gekommen und schon soll es rund um die Uhr unterhalten werden? Nicht nötig. Alles, was ein Baby manchmal braucht sind simple Dinge, wie den Wind auf den Wangen zu fühlen oder die Blätter am Baum zu beobachten. Für dein Baby ist alles neu! Etwas Zeit alleine um die neue Welt rundherum in Ruhe von der Krippe oder der Krabbeldecke aus zu erleben gibt deinem Kind Freiheit und Unabhängigkeit, fördert eine längere Aufmerksamkeits-Spanne und nimmt dir den Druck pausenlos Entertainerin zu sein.

6 – Gib dir die Zeit, dein Baby kennen zu lernen

Nur weil das DEIN Baby ist, musst du nicht immer sofort wissen, was mit ihm los ist. Klar, dein Kind war neun Monate unter deinem Herzen, aber dennoch ist es ein neuer Mensch in deinem Leben – und das ist vollkommen okay! “Du kannst unmöglich alle Antworten auf alle Fragen einer Neumama haben. Wenn dein Baby weint, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du erstmal nicht weißt, was los ist.”, erklärt Deborah Solomon. Eltern sind oft so in Eile ihre Kind zu beruhigen und zu trösten, dass sie manchmal gar nicht mitkriegen, was eigentlich vor sich geht. Ändere den Ziel von “ich muss mein Baby dazu bringen mit dem Weinen aufzuhören” zu “ich will herausfinden, wieso es weint“. Die häufigsten Gründe kennst du ja: es hat Hunger, es ist müde, es ist zu heiß, zu kalt, überreizt, braucht eine neue Windel, will gehalten werden oder hat Blähungen. Zu versuchen mit dem Schnuller das Weinen zu stoppen, wird kurz helfen aber nicht die Ursache aus dem Weg räumen.

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7 – Gib DIR Zeit für DICH

Es besteht absolut kein Zweifel, dass ein Baby ein 24/7 Job ist. Jemanden zu finden, dem du genug traust um auf dein Baby aufzupassen und die Schuldgefühle, dein Baby bei jemand anderen zu lassen können erdrückend sein, selbst, wenn es die eigenen Eltern sind. Aber Deborah Solomon warnt: “Wenn sich das Leben nur darum dreht, sich um das Baby zu kümmern, kann das die Eltern emotional komplett auslaugen und sogar nachtragend und ärgerlich machen.”. Also schließe einen Pakt mit dir selbst: Keine Mama-Schuld mehr! Zeit für dich selbst hilft dir, deine Batterien physischen und psychischen Batterien wieder aufzuladen – was dir letztendlich dabei hilft, dich besser um dein Baby kümmern zu können. Die Chance, dein Zuhause auch mal vermissen zu können, lässt dich dein Mama-sein noch mehr wertschätzen und dich als Mama geduldiger!

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Quelle: The Bump