Und die Nabelschnur noch Jahre nach der Geburt besteht.

Liebe. Etwas schönes, warmes, wohliges. Liebe ist Familie. In den neun Monaten der Schwangerschaft hat man dieses kleine Wesen unter dem Herzen getragen. Die Verbindung zwischen Mutter und Kind ist einmalig. Während der Geburt ist man als Frau an seine Grenzen gegangen, hat für diesen kleinen Menschen gekämpft – natürlich beschützt und umsorgt man das kleine Herzstück der Familie voll und ganz.

Doch so lieb wir unsere Kinder haben, so gern wir jeden Schritt von ihnen folgen würden, sie vorm Scheitern bewahren möchten, müssen wir irgendwann loslassen und sie ihre eigenen Wege ziehen lassen.

Der Kindergarten ist hier der erste Schritt. Für ein paar Stunden sind unsere Schützlinge von Mama unbeobachtet. Kinder haben hier die Möglichkeit fern vom Elternhaus, neue Kontakte zu knüpfen und den Charakter zu stärken! Denn zuhause ist zum Beispiel ein Streit um ein Spielzeug seltener, als hier unter vielen Kindern. Der Kindergarten – auch wenn es anfangs nur ein paar Stunden sind – unterstützt die Kleinen in der eigenen Entwicklung. Mama kann und soll nicht die einzige beste Freundin sein.

Wir das Kind erst mal eingeschult, so ändert sich wieder gewaltig viel. Der Tagesablauf wird strenger, Hausaufgaben stehen auf dem Programm – und die erste Klassenfahrt. Uns bricht es das Herz, wenn wir sie immer mehr ziehen lassen müssen. Aber man muss sich immer wieder bewusst machen, wie wichtig das für unsere Schützlinge ist!

Die Pubertät ist keine einfache Zeit – sowohl für die Eltern als auch für die Kinder … ähm, Jugendlichen. Sie wachsen heran zu jungen erwachsenen Menschen. Lasst Freiräume und Privatsphäre zu (natürlich braucht es auch Regeln) ! Junge Menschen müssen ihre eigenen Fehler machen, um daraus zu lernen. Wir Mamas sind verleitet, jeden Schritt und jede Entscheidung mitverfolgen zu wollen!

Gebt euren Kindern die Chance, sich zu entfalten – ob im Kindergarten, in der Schule oder als junger Erwachsener! Unsere Kinder müssen manchmal hinfallen. Wir helfen ihnen gerne auf, nehmen sie in den Arm und trösten sie. Sätze wie „Ich habs dir doch gesagt“ sind jetzt fehl am Platz. Wir waren doch nicht anders. Auch wir hatten trotzige Zeiten und rebellische Phasen! Je mehr wir unseren Kindern einen Freiraum schaffen, so lieber wird es ins behütete Elternhaus zurückkehren.

„Abnabeln“ endet nicht, wenn die Nabelschnur abgefallen ist. Abnabeln ist ein langwieriger Prozess – den wir nie ganz schaffen. Unser kleines Kind bleibt für immer ein Kind. Egal wie alt es ist.