Job und Familie unter einen Hut zu bringen ist eine besondere Herausforderung. Vor allem wenn die Kinder noch sehr jung, ja vielleicht sogar unter zwei Jahre alt sind. Der Druck für viele frischgebackene Eltern, berufliche Sicherheit und ein stabiles finanzielles Einkommen zu sichern, ist oftmals sehr stark.

Nach wie vor leben viele Familien die klassische Rollenverteilung, und es sind es vor allem die Väter, die kurz nach der Geburt des Kindes immer wieder zwischen die beruflichen und privaten Fronten geraten um „das Geld nach Hause zu bringen“. Der Spagat zwischen der Rolle als liebevoller Vater und treuer Mitarbeiter, empfinden viele Männer als Balanceakt. Die Zufriedenheit in beiden Lebensbereichen leidet oftmals, durch die Ansprüche die der Mann an sich selbst stellt, ebenso wie durch die Forderungen die von allen Seiten auf ihn einwirken.

Verantwortlich dafür sind nicht zu Letzt auch immer wieder die beruflichen Rahmenbedingungen. Sind diese besonders familienfreundlich, kann dies dazu führen, dass Väter sogar als die besseren Mitarbeiter eingestuft werden. Warum dies so ist? Wir verraten es euch gerne…

Sofern eine adäquate, innerbetriebliche Basis für die Flexibilität von Vätern geschaffen wurde, haben Väter, im Vergleich zu kinderlosen Männern, oftmals…

…eine entspanntere Herangehensweise

Unterstützen die betrieblichen Rahmenbedingungen die Vereinbarkeit von Familie und Job, werden die Sorgen der Väter nachweislich reduziert. Im Gegenzug steigert sich ihre allgemeine Konzentrations- und Leistungsfähigkeit. Die allgemeine Zufriedenheit, führt zu einer nachhaltigen Entspannung und einer gelasseneren Herangehensweise an berufliche Herausforderungen.

…mehr Motivation

Durch die im Job familienfreundlichen Gegebenheiten, fühlen sich viele Väter verstanden. Sie schätzen ihre Vorgesetzten und KollegInnen, durch die sie Unterstützung erfahren und gehen in der Folge motiviert an ihre Arbeit. Auch dieser Aspekt wirkt sich positiv auf die allgemeine Zufriedenheit und somit auf die eigenen Familienverhältnisse aus.

…eine höhere Flexibilität

Der Alltag mit Kindern kann stressig sein. Es gilt Abläufe zu überdenken und fortlaufend zu optimieren. Qualifikationen die auch im Management gefragt sind. Multitasking, Priorisieren und eine lösungsorientierte Herangehensweise, sind Fähigkeiten die im familiären Kontext erforderlich sind. Eben diese Fähigkeiten sind auch im beruflichen Kontext gern gesehen. Väter erweitern, nach einer gewissen Gewöhnungsphase, ihr Erfahrungs- und Handlungsrepertoire durch das Leben mit Kindern. Dies kann sich durchaus in einem höheren Maß an Flexibilität wiederspiegeln.

…differenziertere soziale Kompetenzen

Kinder fragen uns nicht bevor sie einen Tobsuchtsanfall bekommen. Oftmals nehmen sie auch wenig Rücksicht auf unsere Gefühle. Sie fordern uns ständig heraus, Ruhe zu bewahren, unsere Entscheidungen zu hinterfragen und unser Handeln zu reflektieren. Männer die viel Zeit mit ihren Kindern verbringen, erwerben unweigerlich die Fähigkeit ihre eigenen Emotionen wahr und ernst zu nehmen. Dies stärkt ihre soziale Ader. Arbeiten Väter in einem Team, profitieren früher oder später alle von den Folgen der wachsenden emotionalen Intelligenz jedes einzelnen. Väter, die trotz beruflicher Verpflichtungen viel Zeit mit ihren Kindern verbringen, durchlaufen oftmals eine schnellere Weiterentwicklung.

Die Veränderungen die ein Mann wahrnimmt, wenn er zum ersten Mal Vater wird, sind prägend für ihn, aber auch für sein gesamtes soziales Netzwerk. Auch seine Rolle als Mitarbeiter wird dadurch, je nachdem welche Unterstützung er von Seite seines Arbeitgebers erfährt, gestärkt oder geschwächt. In weiterer Folge kann das Unternehmen, von der tiefschürfenden privaten Veränderung die mit der Geburt eines Kindes einhergeht, profitieren oder auch Gegenteiliges erfahren.