Wie sind wir früher überhaupt irgendwo wohin gekommen? Ohne Klimaanlage, meine Eltern beschallten uns mit Klassikkonzerten aus dem Radio und ja, damals rauchte mein Vater gelegentlich eine Pfeife im Auto. Beim Lesen wurde mir immer kotzübel. Aber damals nahmen unsere Eltern das mit dem Angurten einfach nicht so genau, also spielten wir Kinder irgendwann auf der Rückbank.

Es läuft doch immer gleich, vor der Tour putze ich das Auto, damit die Jungs bröseltechnisch einen Auftrag haben, denn irgendwas brauchen sie immer zwischen den Zähnen. Nach der Reise putze ich also wieder und bin erstaunt darüber, dass mir das Auto nicht aus hygienischen Gründen beschlagnahmt wurde. Einer verliert im halbstündlichen Takt ein kleines Lego-Teil im Auto, das ich dann während der Fahrt suchen soll, weil sonst der Fortbestand der Menschheit ungewiss wäre. Ich glaubte ganz lange daran, dass unsere Burschen nicht Fernsehen müssten beim Autofahren, – bis zur ersten Italien-Fahrt. Das ständige „Wie lange dauert’s noch?“ kam aus zwei Mündern und war nach einer Stunde schon nervtötend, weitere dreißig Minuten später ging mir die Puste aus bei „Ich sehe was, was du nicht siehst“. Also saß ich irgendwann zwischen den Kindersitzen und versuchte die verbleibenden fünf Stunden unsere Kinder bei Laune zu halten. Nach der Fahrt war ich selbst unendlich müde.
Für die nächste Reise bestellten wir dann das Fernseh-Paket mit zwei Bildschirmen. Aber die Freude währte nicht lange. Schließlich stritten die Kinder darum, was für eine DVD gespielt werden soll und rissen ein Bildschirmkabel ab – erledigt. Also doch wieder die Bespaßungsvariante, bei der ich auf der Rückbank hocke, Urlaub muss man sich eben ein wenig verdienen.