Rund ein Drittel aller Mütter leiden im ersten Jahr nach der Geburt an Blasenschwäche. Und auch während der Schwangerschaft kann es häufig zu diesem Problem kommen. Klar, als Mama hat man erst mal andere Sorgen als ein trainierter Beckenboden – doch spätestens, wenn man in Sekundenschnelle aufs Klo rennen muss oder beim Lachen und beim Niesen ein paar Tröpfchen im Höschen landen, muss man sich mit dem Thema wohl oder übel auseinander setzen. Denn Blasenschwäche mindert die Lebensqualität – man hat immer das Gefühl, dass ein Klo in der Nähe sein muss, fühlt sich generell weniger wohl im Körper und auch die Haltung und der Rücken leiden an einem schwachen Beckenboden.

Woher kommt ein schwacher Beckenboden? Und warum ist der Beckenboden wichtig?

Schon während der Schwangerschaft und vor allem während der Geburt leistet der Beckenboden Höchstleistung. Ist der Beckenboden fit und gut trainiert, bildet er eine Art  Rutsche für das Baby. Bei einem Dammriss oder Dammschnitt können auch die mittlere oder äußere Schicht Schäden nehmen. Doch auch ein Kaiserschnitt kann den Beckenboden schwächen, zum Beispiel wenn der Schnitt am Ansatz der Beckenbodenmuskulatur geführt wird und nicht ordentlich verheilt. Dabei ist ein starker Beckenboden wichtig: Er bildet den kompletten Halteapparat bestehend aus Blase, Uterus, Darm – so in etwa wie eine Hängematte. Außerdem stehen alle wichtigen Muskeln im Körper mit dem Beckenboden in Verbindung: Becken, Rücken, Hüfte, Bauch, Rippen, Atemmuskulatur und Brust, Brustkorb und Schultern. Ein gesunder Beckenboden ist also auch nicht nur wichtig für eine starke Blase, sondern auch für eine stabile Haltung.

Was kann man dagegen tun?

Auch wenn ihr es nicht gerne hört: Mit dem Beckenbodentraining sollte man so früh wie möglich anfangen – am besten also schon während der Schwangerschaft. Aber auch danach ist es noch nicht zu spät. Am besten gelingt das mit speziellen Beckenbodentrainingsgeräten oder mit dieser simplen Übung:

  • Legt euch auf den Rücken.
  • Stellt die Beine auf und macht den Nacken lang. Die Beine fallen in einer Grätsche locker auseinander, die Fußsohlen liegen aneinander. Die Grätsche muss nicht weit sein.
  • Atmet tief und entspannt in den Bauch ein. Beim Ausatmen drückt ihr den unteren Rücken leicht, aber bewusst auf den Boden.
  • Spannt dazu den Beckenboden an, sodass die Sitzbeinhöcker aufeinander zu streben, und drückt dabei die Fußsohlen aneinander. Beim nächsten Einatmen entspannt ihr euch wieder.
  • Die Übung in zwei Runden mit je zehn Wiederholungen machen.