In dieser Rubrik erzählt Bloggerin Evelyn von ihrer neuen Welt als Mutter einer kleinen Tochter. Mehr dazu gibt es auf Little Paper Plane.

Die letzten Tage meiner Schwangerschaft ziehen sich unglaublich in die Länge. Grund genug, um die Vor- und Nachteile der vergangenen neun Monate Revue passieren zu lassen.

  • Nachteil: Der wohl größte Nachteil der Schwangerschaft war für mich der Verzicht aufs Shoppen. Klar, es gibt Umstandsmode, aber seien wir uns ehrlich, richtig schöne Umstandsmode ist teuer und man kann sie nur eine begrenzte Zeit tragen, also kam das für mich nicht in Frage. Wer denkt, er hätte es schwer, soll mal neun Monate die selben drei Hosen tragen. Not cool.
  • Vorteil: Alle sagen, es sei ok viel zu essen. Wenn einem plötzlich dieser tierische, ja bestialische, Heißhunger überkommt und man sich um zwei Uhr morgens vor der Kühlschrank kniend wiederfindet, dann ist das nicht abartig sondern angeblich süß. Das hört man von Außenstehenden dann so lange, bis man selbst irgendwann daran glaubt.
  • Nachteil: Der besagte Heißhunger bringt unglaubliche Gelüste mit sich, die natürlich manchmal Tabu sind. Noch nie hatte ich so große Lust auf Sushi. Oder Salami. Oder Gorgonzola. Oder Tiramisú… oder…
  • Vorteil: Man lernt geduldig zu sein. Vielleicht ist dies auch eine Vorbereitung auf das Mamasein, aber neun Monate können ganz schön lange sein, vor allem wenn man auf das Ende zusteuert. Das Geduld eine Tugend ist, macht sich vor allem in den letzten Wochen bemerkbar.
  • Nachteil: Der eigene Körper verändert sich. Und zwar ständig. Ich habe in den ersten Monaten meiner Schwangerschaft mit starker Übelkeit gekämpft, als diese vorbei war, kamen die anderen körperlichen Veränderungen. Rundungen, Herzklopfen, Kurzatmigkeit. Und im letzten Trimester bin ich aufgequollen wie ein Gummibärchen, welches zu lange im Wasser lag. Nicht nur der Bauchumfang wird größer, auch die Hüften, die Arme, die Beine und das Gesicht verändern seine Form. Dies zu akzeptieren ist verdammt schwer.
  • Vorteil: Wer, so wie ich, eher ein Stubenhocker ist, hat immer eine Ausrede parat. Diese kann ziemlich praktisch sein – wenn richtig eingesetzt versteht sich.
  • Nachteil: Ich habe wirklich keine Ahnung wie Frauen während ihrer Schwangerschaft sportlich sein können. Gibt es solche Frauen wirklich? Und wenn ja, wo? Während der eigene Körper an Volumen zunimmt, sieht man tatenlos zu und vertröstet sich auf “später”, also auf nach der Geburt. Mein täglicher Versuch sportlich zu sein ist maximal ein kurzer Spaziergang. Das muss reichen. Denn nach zehn Minuten bin ich eh auf der Suche nach dem nächsten Klo.
  • Vorteil: Wenn man selbst Mama wird, verändert sich auch das Verhältnis zur eigenen Mutter stark. Dies kann durchaus etwas Magisches an sich haben.
  • Nachteil: Das Baby muss irgendwie auch raus. Jup. Der Gedanke an die Geburt legt sich – vor allem im letzten Monat – wie ein permanenter Schatten über das eigene Gemüt. Ganz zu schweigen von der Angst, dass die Fruchtblase plötzlich platzen könnte, wenn man beim Spar an der Kasse steht.
  • Vorteil: Man kann ziemlich angeben. Wenn mich nämlich wer fragt, was ich im letzten Jahr so getan habe, dann kann ich nonchalant antworten: “Einen Menschen produziert – und du?”. Wenn das nicht imposant ist, dann weiß ich auch nicht…

    Mehr MUMMY-Stuff gibt’s übrigens hier: http://littlepaperplane.net/