Oma empfahl Obst- und Gemüsebrei. Die Leute von Heute setzen auf feste Beikost. Was ist besser für das Baby?

Ab dem Zeitpunkt, ab dem das Baby Interesse an den Mahlzeiten der Eltern zeigt, greifen und mit geringer Unterstützung aufrecht sitzen kann, sollen und dürfen Stillmahlzeiten ab und zu durch Breikost ersetzt werden. Die WHO empfiehlt die ersten sechs Monate ausschließlich zu stillen. Und dann: Breikost oder feste Beikost? Der neuste Trend: feste Beikost in Form von Fingerfood!

Durch die britische Krankenschwester, Hebamme und Stillberaterin Gill Rapley prägte sich der Begriff BLW – baby led weaning – in die Köpfe junger Mütter. Bei dieser Methode entwöhnt sich das Baby „selbst“ von der Brust und bestimmt alleine, wann es was isst. Kinder orientieren sich somit an dem Verhalten der Eltern oder der Geschwister. Das Essen wird nicht püriert, sondern in hand- und babygerechten Portionen bereit gestellt. Das Konzept von BLW ist simpel: Babys fangen von sich aus an, sich zu drehen oder zu krabbeln, wieso dann nicht auch das Tempo beim Essen dem Kind überlassen? Die herkömmlich Breimethode wird nämlich, anders als bei der BLW-Methode, von den Eltern bestimmt. Obst und Gemüse wird püriert und schrittweise durch weitere Zutaten erweitert. Übrigens schmecken Babys selbstgemachte Breie viel besser, als Gläschenkost – einfach mal selber Kosten 😉 Babybreie kann man super im Mutterschutz, sprich in den letzten Wochen der Schwangerschaft, vorkochen und portioniert einfrieren. Somit erspart man sich später Zeit und Stress!

Wem BLW zusagt, kann mit gedünsteten Gemüsestücken, wie Karotte oder Brokkoli, anfangen. Anfangs steht das Kennenlernen sowie Erforschen, und nicht das Essen im Vordergrund – Achtung: Chaospotenzial! Außerdem sollen Kinder während dem Essen nie alleine gelassen werden. Frische Produkte statt Fertigkost stehen hier an oberster Stelle – es bedarf also viel Geduld und Zeit von Seiten der Eltern. Oft ändert sich jedoch das Bewusstsein für gesunde Ernährung durch die BLW Methode in der ganzen Familie zum Positiven!

Das Internet ist voll von verschiedenen Rezepten und Buchtipps für Breikost oder feste Beikost. Einfach ausprobieren, was dem Kind und einem selber mehr liegt, ohne den Alltag ganz auf den Kopf zu stellen 🙂