Die österreichische Journalistin Corinna Milborn warnt auf Facebook vor der Kinderfalle: Youtube.

„LASST KINDER NIE MIT YOUTUBE ALLEIN. Nein, nicht mal 10 Minuten. Und nein, auch nicht auf Youtube Kids oder der Youtube Kids App.“, warnt die Journalistin eindringlich. Ihr Facebook-Posting richtet sich an alle Väter und Mütter und darin erklärt sie, wieso Kinder auf keinen Fall mit Youtube alleine gelassen werden sollten. Der Grund sind Fake-Videos für Kinder. In diesen Videos spielen beliebte Stars ausKindersendungen, wie Peppa Pig, Spiderman oder Elsa die Eiskönigin die Hauptrollen und locken so zum Zusehen oder werden dadurch von selbst in den Feed geschläust. „WENN SIE ABER AUF YOUTUBE SCHAUEN, WERDEN SIE VON SELBST AUF VIDEOS STOSSEN ODER GESTOSSEN WERDEN, DIE VERSTÖREND ODER SOGAR TRAUMATISCH SIND.“, so Corinna Milborn.

Gewalt, Drogen und Folter

Es gibt einen sogenannten Kinder-Filter auf Youtube, bei diesem sollte nur kindergerechtes Material angezeigt werden und verfügbar sein. Leider kann es auch hier passieren, dass die brutalen Videos, welche als Cartoons getarnt sind, auf die Bildschirme der Kinder gelangen. Es sind vermeintlich ganz normale Folgen der gesuchten Serien, aber es wird gravierend anderes, teilweise sehr verstörendes Material gezeigt. Die Journalistin Corinna Milborn schreibt mit merklicher Wut und Empörung: „Nur wenige Clicks vom offiziellen Video “Let it Go” aus „Frozen“ tanzt Elsa Gangnam Style (schräg, aber geht noch), verstümmelt den Schneemann Olaf (verstörend), tötet ihre Schwester Anna oder verbrennt sich selbst (Alpträume!). Es gibt ein ganzes Genre von Videos, in denen beliebte Kindercharaktere und Superhelden an schrecklichen Krankheiten leiden, Ausschläge bekommen, sich übergeben, von riesigen Spritzen traktiert, blutig operiert, amputiert werden.“

Wieso kann das passieren?

Durch automatisierte Algorithmen werden Inhalte vorgeschlagen, die aufgrund von vorherigen Suchbegriffen ebenfalls gefallen könnten. So wird nicht unterschieden zwischen wirklichem kindergerechten Inhalt und Inhalt, der nur als kindergerecht getarnt ist. Der Youtube-Manager von Familien- und Lerninhalten Malik Ducard äußert gegenüber der NYC-Times: „Diese Videos sind die Nadel im Heuhaufen, aber die App familienfreundlich zu gestalten ist uns sehr wichtig.“ Trotz dem Willen einer Verbesserung dieser Technologie weiß Josh Golin, Geschäftsführer der Kampagne für eine werbefreie Kindheit, sind Algorithmen kein Ersatz für menschliches Einschreiten. “Wenn ein sicheres Umfeld für Kinder gegeben sein soll, dann braucht man dafür Menschen.”, so Josh Golin gegenüber der NYC-Times.

Wie kann ich das vermeiden?

Man kann sich leider nicht voll und ganz auf den „Kinder-Filter“ oder auf die Kids-App verlassen. Was Eltern also unbedingt tun sollten erklärt Mimikama, ein Verein zur Aufklärung über Internetmissbrauch: „YouTube Kids bietet zwar eine kindersicherere Version der Videoplattform, es ersetzt dennoch keine elterliche Begleitung. Immer wieder kommt es auch zu Fehlern bei der Auswahl der Videos. Bleiben Sie gerade bei kleinen Kindern in der Nähe und schauen Sie immer wieder nach, auf welche Videos ihr Kind stößt.“Natürlich sollte man, wenn man auf solche vermeintlichen Kindervideos trifft, diese sofort melden, denn in so jungen Jahren können traumatische Schäden furchtbar leicht entstehen.