Einzelkinder gelten als verwöhnt, eigensinnig und egoistisch. Experten zufolge sind diese Klischees jedoch überzogen. Wir klären auf, warum Einzelkinder definitiv besser sind, als ihr Ruf.

Ausgeprägtes Sozialverhalten

Experten zufolge fällt es Kindern ohne Geschwister leichter, auf andere zuzugehen. Voraussetzung dafür ist, dass sie sich früh mit Gleichaltrigen zusammentun. “Einzelkinder können oft nicht so gut streiten und sind deutlich extrovertierter als Geschwisterkinder”, betont Wissenschaftsjournalistin Brigitte Blöchlinger. Dies aber sei durchaus nachvollziehbar, denn wer als Kind ohne Geschwister aufwächst, lernt schnell, auf andere zuzugehen und zu kooperieren, um nicht alleine spielen zu müssen.

Freunde ersetzen Geschwister

Einzelkinder, die selbst in die Jahre kommen, vermissen oft Bruder oder Schwester, um gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen. Langjährige Freundschaften können so etwas aber ersetzen, sagt Blöchlinger. Sie sieht in der Sozialisation als Einzelkind ohnehin eine große Chance fürs Alter. “Wer sein Leben lang immer wieder auf neue Leute zugehen musste und Freundschaften gepflegt hat, wird davon auch als älterer Mensch profitieren.”

Gesundes Selbstbewusstsein, weniger Neid

Die positive Kehrseite der fokussierten Aufmerksamkeit in Ein-Kind-Familien zeigt sich häufig in einem gesunden Selbstbewusstsein des Sprösslings. “Das Gefühl, etwas Einzigartiges zu sein, macht stark”, weiß Blöchlinger aus den unterschiedlichen Studien. Ebenso scheint der enge Kontakt zu den Eltern ohne einen “Rivalen” an der Seite auch auf längere Sicht zu weniger Neidgefühlen im Leben zu führen.