Die Verzweiflung ist bei Mama und Papa oft groß, vor allem wenn das Baby pausenlos weint und man sich nur noch hilflos fühlt. Aus dieser Hilflosigkeit kann natürlich auch Wut entstehen, die man niemals am Kind auslassen darf. Wenn sich das Baby absolut nicht beruhigen lässt und die Kräfte schwinden, dann verlasse am besten kurz den Raum und schreie oder weine. Auf keinen Fall sollte man die kleinen Wesen irgendeine Aggression spüren lassen, auch nicht in Form von leichtem Schütteln. Aber leider passiert es trotzdem immer wieder, obwohl jeder weiß, dass Gewalt gegenüber Kindern unentschuldbar ist.

Bis zu 200 Babys und Kleinkindern werden jedes Jahr in deutsche Spitäler gebracht. Die schwerwiegenden Folgen reichen von Behinderung, Erblindung, Krampfleiden bis hin zum Tod. Schüttelt man ein Baby, sieht man die Auswirkungen rein äußerlich nicht. Babys und Kleinkinder haben noch wenig Kontrolle über den Kopf. Hinzu kommt das ungleiche Größenverhältnis zwischen Köpfchen und Körper. Diese Kombination verstärkt die Kräfte, die beim Schütteln des Babys auf Kopf und Körper einwirken. Zusätzlich ist die Markscheide, die Nerven schützend umhüllt, noch nicht komplett ausgebildet und dadurch sind die Nervenzellen und das Gewebe im Kopfbereich sehr weich und somit auch verletzbarer. Durch das Schütteln können Blutgefäße und Hirnhäute einreißen, es entstehen schwere Blutungen unter der Schädeldecke. Große Schäden können auch im Nacken, im Bereich des Hinrstamms, entstehen. Und genau dort liegen die Nervenzellen, welche für das Atemzentrum zuständig sind. Werden diese Zellen stark beschädigt, setzt sofort die Atmung aus.