“Ein Achterl in Ehren kann keiner verwehren” – weit verbreiteter Irrglaube. Alkohol schadet sehr wohl, denn auch in kleinen Mengen schädigt er die Zellen des Embryos. Es gibt keinen Grenzwert, der eine Beeinträchtigung ausschließt. Das Fatalste daran: Als Mutter setzt man mit der Konsumation von Alkohol in der Schwangerschaft sein völlig gesundes Kind einer Behinderung aus, die vermeidbar wäre.

Durch die Nabelschnur fließt der Alkohol in den Körper des Kindes. Bald hat das Kleine den gleichen Promillegehalt wie seine Mutter. Nur baut diese den Alkohol 10 Mal schneller ab als ihr Kind. Sollte nun jeden Tag ein Glas Alkohol getrunken werden, kann es sein, dass das ungeborene Kind während der ganzen Schwangerschaft einem nie endenden Rausch ausgesetzt ist.

FASD

Die Folgen – eine Krankheit, die das Kind ein Leben lang begleitet. FASD oder auch “fetale Alkoholspektrum-Störung”. Sie ist eine der häufigsten Behinderungen bei Alkoholmissbrauch in der Schwangerschaft. Kinder erleben nach der Geburt schwere Entzugserscheinungen, sind unruhig und im fortgeschrittenen Alter lernen sie langsamer, haben einen niedrigerer IQ und eine erhöhte Risikobereitschaft, welche es ihnen erschwert, gefährliche Situationen richtig abschätzen zu können.

Ein Leben mit Hindernissen

Diese Krankheit schränkt nicht nur die sozialen Kompetenzen des Kindes ein, sondern kann auch zu einer körperlichen oder geistigen Behinderung führen. Bei Alkoholmissbrauch während der Schwangerschaft können sich die embryonalen Zellen in der pränatalen Phase nicht richtig entwickeln und vermehren. Organe, Gewebe und Gehirnzellen werden mangelhaft gebildet. Stillen wird zu einer Unmöglichkeit, da betroffene Kinder oft Sensibilitätsstörungen haben und  das Gefühl einer Brustwarze oder anderer Hilfsmittel im Mund nicht mögen. Bei alkoholabhängigen Schwangeren liegt das Risiko einer körperlichen Fehlbildung oder geistigen Störung des Neugeborenen bei 32 bis 43 Prozent.

Nicht mehr zu korrigieren

Mit Sprachtherapie und Krankengymnastik kann man die sozialen Symptome zwar bekämpfen, aber es gibt kein Medikament, das mütterlichen Alkoholmissbrauch während der Schwangerschaft wieder gut macht.