Hast du das Gefühl, dass dein Baby manchmal plötzlich und vollkommen unbegründet aufwacht? Es scheint fast so als sei es durch irgendetwas aus dem Schlaf gerissen worden. In Folge weint oder schreit es und lässt sich nur durch Körpernähe wieder beruhigen? Dann kann der sogenannte Mororeflex dafür verantwortlich sein.

Der Mororeflex ist ein angeborener Reflex, bei dem ein Säugling ganz plötzlich die Arme und Beine von sich streckt, den Mund öffnet und die Finger und Zehen spreizt. Genauer handelt es sich dabei um eine Art Überlebensreflex. Ein reflexartiges Verhalten folgt auf eine bedrohliche Situation. Im Falle eines Neugeborenen, kann es sich bei dieser bedrohliche Situation auch nur um eine, für uns kaum wahrnehmbare, kurzfristige Veränderung der Umgebung, wie ein Luftzug oder ein Geräusch handeln.
Instinktiv wechselt das Baby bei Gefahr blitzschnell von einer öffnenden auf eine schließende Körperhaltung. Evolutionsbiologisch wird davon ausgegangen, dass es sich dabei um ein Nachgreifen und festhalten im mütterlichen Fell handelt.

Der frühkindliche Mororeflex kann auch über das Säuglingsalter hinaus bestehen bleiben. In der Regel verliert er sich jedoch zwischen dem 2. Und 4. Lebensmonat. Bei manchen Babys folgt unmittelbar darauf, der sehr ähnliche, Schreckreflex.
Besonders belastend wird der Mororeflex von Eltern empfunden, deren Baby darunter leidet, dass es nachts oftmals aus dem Schlaf gerissen wird oder unter Tags sehr häufig erschrickt.

Was du dagegen tun kannst…

Pucke dein Baby

Babys suchen oftmals nach Begrenzungen. Dein Baby zu pucken, kann dabei helfen das Auseinanderfallen der Gliedmaßen, wie dies beim Mororeflex der Fall ist, weitgehen zu verhindern. Indem du dein Baby fest in ein Tuch einwickelst, sodass nur noch das Köpfchen heraus schaut, erfährt es Begrenzung. Dadurch, dass die Arme und Beine nah am Körper anliegen, fühlen sich viele Babys geborgen. Es gibt unzählige Anleitungsvideos und –grafiken wie das Pucken gelingen kann. Mit etwas Übung, wirst du den Dreh schnell raus haben.

Halte und Trage dein Baby

Wenn dein Baby vom Moro-Reflex erwacht, fordert es in der Regel lauthals deine Nähe ein. Indem du ihm viel Körperkontakt gibst, fühlt es sich nicht nur wahr- und ernstgenommen, sondern auch sein natürliches Bedürfnis nach Nähe wird gestillt. Vor allem, wenn du eine Tragehilfe oder ein Tragetuch verwendest, kannst du dem Moro-Reflex gezielt entgegen wirken. Dein Baby wird sich wie in der Zeit der Schwangerschaft fühlen, nämlich beschützt, behaglich und fest eingebunden. Indem du es nah bei dir trägst, nimmt es zwar trotzdem all das was um euch passiert wahr, die Geräusche und Bewegungen dringen jedoch lediglich in abgeschwächter Form zu ihm vor.

Lege dein Baby in ein Nestchen

Möchtest du deinem Kind diese Geborgenheit auch vermitteln, wenn es einmal alleine in seinem Bettchen schlafen soll, kannst du es in eine kleine Mulde legen. Rolle einfach eine Babydecke oder Mullwindel ein und forme daraus einen Kreis. Breite danach eine dünne Decke oder eine weitere Mullwindel darüber und lege dein Baby in dieses Nestchen. Achte darauf, dass dein Baby zwar gemütlich im Nestchen liegt, jedoch nicht all zu tief einsinkt um noch frei atmen zu können. Auch hiermit kannst du das Risiko, dass dein Kind plötzlich durch den Moro-Reflex erwacht, reduzieren.
Eine Federwiege bietet ein ähnliches Gefühl, schaukelt dein Baby aber darüber hinaus auch noch sanft in den Schlaf und kann somit auch eine feine Einschlafhilfe sein.

Wir wünschen euch gemütliche Kuschelstunden und entspannte Nächte!