Wenn die Entbindung deines ersten Kindes vor der Tür steht, kommen so manche Fragen auf. Zugegeben, es sind vielleicht nicht die wichtigsten Fragen, aber man stellt sie sich trotzdem… Wir liefern die Antworten!

1. Darf ich während der Geburt auf Klo gehen?

Früher wurde den werdenden Müttern ein Blasenkatheter gelegt, doch diese Zeiten sind zum Glück vorbei. Wenn die Blase drückt, kann man ruhig aufs Klo gehen. Dabei sollte man sich aber begleiten lassen, da eine Stütze sehr behilflich sein kann. Übrigens: Die Hock-Position am Klo ist förderlich um die Geburt voranzutreiben, weil so das Baby tiefer ins Becken rutscht!

2. Gibt es im Kreißsaal etwas zu essen?

Normalerweise nicht. Es empfiehlt sich deshalb eine Packung Kekse oder einen Saft in die Kliniktasche zu packen, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.

3. Zu welchen Komplikationen kann es während der Geburt kommen?

Die meisten Geburten klappen einwandfrei, sind sie doch von der Natur perfekt geplant. Doch es kann hin und wieder zu Komplikationen kommen. Da gehören zum Beispiel das Reißen der Versorgungsgefäße des Kindes, Blutungen in der Nachgeburtsphase, Geburtsstillstand (durch schwache Wehen, Erschöpfung der Mutter oder Fehllage des Kindes) oder Nabelschnurvorfall dazu. Zm Glück ist man aber in den Händen der Ärzte gut aufgehoben.

4. Welche Schmerzmittel können verabreicht werden?

Yoga und Akupunktur gelten als “natürliche” Schmerzmittel und können vor der Geburt praktiziert werden. Ansonsten hat man die Auswahl zwischen Spasmolytika, in Form von Zäpfchen oder einer Spritze, zur Entspannung der Muskulatur, Opiate als Infusion, die Periduralanalgesie (PDA), die mit einem Schlauch ins Rückenmark gespritzt wird oder die Pudendusblockade, die Beckenboden und Damm örtlich betäubt, aber nicht gegen den Wehenschmerz hilft.

5. Darf das Handy mit in den Kreißsaal?

Normalerweise sind Handys in Kliniken tabu, doch bei werdenden Mamis und Papis wird ein Auge zugedrückt.

6. Bekomme ich einen Einlauf?

Auch Wunsch kann man einen Einlauf bekommen. Normalerweise leert sich der Darm aber beim Einsetzen der Wehen von selbst, um für das Baby Platz zu machen. (Mehr dazu hier).

7. Wie lange dauert so eine Geburt?

Die Zeit der Geburt wird ab dem Zeitpunkt gerechnet, am dem man von regelmäßigen Wehen spricht. Also im Durchschnitt gute 12 Stunden. Sehr schnelle oder langsame Geburten wird es immer geben. Bewegung, um dem Baby den Weg durch das Becken zu erleichtern sowie Pausen und Erholung gehören dazu.

8. Können alle es hören, wenn ich im Kreißsaal schreie?

Vermutlich schon, ja. Das sollte aber nicht bedeuten, dass man aufs Schreien verzichten soll. Es wirkt nämlich (wirklich!) sehr befreiend. Schreit euch also die Seele aus dem Leib, das Personal ist es gewohnt, nur euer Partner könnte sich etwas erschrecken… 😉

9. Wann ist ein Kaiserschnitt empfehlenswert?

Bei Quer-, Schräg- oder Steißlage des Kindes kann zu einem Kaiserschnitt geraten werden. Ansonsten greift man auf die Sectio zurück wenn die Plazenta vor dem Muttermund liegt (Placenta Praevia), wenn sich die Plazenta frühzeitig löst, bei Mehrlingsgeburten, Geburtsstillstand oder wenn das Baby während der Geburt an Sauerstoffmangel leidet.

10. Wann ist eine Wassergeburt empfehlenswert?

Eine Wassergeburt ist nur bei komplikationsfreien Schwangerschaften zu empfehlen. Sie bringt allerdings einige Vorteile mit sich: Die Wehen sind im Wasser nämlich meist erträglicher und es ist schonender fürs Gewebe. Außerdem dauert eine Wassergeburt angeblich kürzer (im Schnitt zwei Stunden) und das Baby gleitet leichter heraus.

11. Muss ich bei der Geburt meine Kontaktlinsen rausnehmen?

Es ist auf alle Fälle besser für die Geburt auf Brillen umzusteigen. Sollte es nämlich doch zu einem Kaiserschnitt kommen, ist das Herausnehmen umständlich und man hat meist keine Kraft dazu.

12. Was tun, wenn die Fruchtblase platzt?

Die Fruchtblase platzt nicht so wie in den Filmen, keine Angst. Es ist ein zwar ein unkontrollierbarer Schwall an süßlich riechendem Wasser, der aber nicht kübelweise auf den Boden klatscht. Hier empfiehlt sich ruhig zu bleiben, sich hinzulegen und die Rettung zu rufen – jetzt geht’s los! 😉