Abendrituale können für Kinder beruhigende Anker im Alltag sein.

Die Abendstunden bringen Gemütlichkeit und Ruhe mit sich. Der Tag neigt sich zu Ende, alle kehren nach Hause zurück und umso höher der Mond steigt umso tiefer sinken wir in unsere Kissen ein. Mit der Nacht kommt auch die Dunkelheit. Das tief verankerte Gefühl der Unsicherheit und Angst vor Gefahr ist stark mit dem Einbruch der Dunkelheit verbunden. Vor allem Kinder brauchen dann viel Nähe und Geborgenheit um sich sicher zu fühlen.

Sich wiederholende Abendrituale kann einem Kind die notwendige Sicherheit vermitteln um zur Ruhe zu kommen und schließlich friedlich einzuschlafen.

„Was war denn heute alles los?“
Vor dem Einschlafen könnt ihr gemeinsam den Tag Revue passieren lassen. Was haben wir heute alles erlebt? Was war heute besonders schön oder besonders aufregend? Umso älter dein Kind ist, umso mehr wird es dieses Abendritual durch seine Erzählungen mitgestalten. Indem ihr den Erlebnissen des Tages noch einmal Raum gebt, kann sie dein Kind besser verarbeiten und in Folge los lassen. Dieses Loslassen ist wichtig um entspannt in den Schlaf zu finden.

„Lies‘ nochmal!“
Manche Kinder entwickeln schon im Babyalter eine Vorliebe für ein ganz bestimmtes Bilderbuch. Dieses wollen sie dann immer und immer wieder vorgelesen bekommen. Mache das Zubettgehen zu etwas Besonderem und hebe dir das Vorlesen des Lieblingsbuches bis zum Abend auf. Dadurch, dass dein Kind die Geschichte im Buch immer wieder hört, wird es sich bereits bei den letzten Seiten auf das Einschlafen vorbereiten.

„Schlaf, Kindchen, schlaf..:“
Melodien und Lieder erreichen Stellen in uns, die Worte alleine niemals erreichen werden. Du kannst deinem Kind vorsingen und es dabei sanft in den Schlaf begleiten. Auch wenn du der Überzeugung bist, nicht singen zu können, für dein Baby hast du die schönste Stimme auf der ganzen Welt. Natürlich kannst du auch Musik abspielen oder leise summen, denn entscheidend ist, dass du da bist und deinem Kind die Nähe ermöglichst die es braucht um zur Ruhe zu kommen.

„Gute Nacht Welt“
Werft gemeinsam noch einen Blick aus dem Fenster. Ist es bereits dunkel draußen? Sind noch Menschen, Autos oder Tiere unterwegs oder schlafen bereits alle? Frischluft ist immer eine gute Idee. Tankt noch ein wenig davon und lasst die abendliche Stille auf euch wirken. Wenn du willst, überlege dir ein paar Worte die du täglich beim Fenstergucken wiederholst, wie beispielsweise „Gute Nacht Welt, schlaf gut“. Es kann aber auch sein, dass ihr zwei keine großen Worte mehr braucht und einfach ein paar Atemzüge Frischluft und Abendstille mit ins Bett nehmt.

„Gute Nacht Opa, gute Nacht Oma“
Es ist Abend, alle gehen nun schlafen. Wer denn alles eigentlich? Denkt noch einmal gemeinsam an all eure Lieben und legt sie dann gemeinsam schlafen. Du kannst dieses Ritual damit beginnen, indem du das Lieblingsstofftier gähnend zu Bett bringst. Auch hierbei kannst du dein Kind, je nach Alter, nach und nach mehr mit einbeziehen indem du nachfragst wer denn alles jetzt wahrscheinlich schon müde ist, gähnt oder sogar schon schläft.

Das letzte womit wir vor dem Einschlafen konfrontiert sind, begleitet uns mit in unsere Träume. Aus diesem Grund ist es auch für Erwachsene hilfreich mit positiven Gedanken den Tag zu beenden. Es ist schön, wenn dein Kind diese Technik von klein auf kennen lernen darf. Dies wird euch allen hoffentlich viele entspannte Nächte bereiten.