Wenn eine Schwangerschaft ohne Happy-End ausgeht …

Für die meisten Frauen und Paare ist das Erleben einer Schwangerschaft eine emotionale und freudige Erfahrung. Es stellt den Beginn eines neuen Lebensabschnittes dar. Nach Bekanntwerden einer Schwangerschaft erhofft man sich die erfolgreich abzuschließen und auszutragen.

Manchmal geht jedoch eine Schwangerschaft aus teilweise unerklärlichen Gründen zu Ende. Blutungen und Krämpfe im Bauchraum können die ersten Anzeichen einer spontanen Schwangerschaftsbeendigung darstellen, wobei der Schweregrad der physischen Symptome variiert. Häufig werden diese Symptome mit beängstigenden, unkontrollierbaren und unangenehmen Gefühlserlebnissen begleitet, welche auf einen negativen Schwangerschaftsverlauf schließen lassen. Das Bauchgefühl hat nämlich meistens recht. „Irgendwas ist komisch. Irgendwas stimmt heute nicht“ – diese Gedanken sind in dem Zusammenhang keine Seltenheit. Neben Blutungen und Krämpfen kann das Abklingen oder Verschwinden der Schwangerschaftssymptome einen anderen beziehungsweise weiteren Hinweis auf eine Fehlgeburt geben. Das Ausbleiben der morgendlichen Übelkeit und Spannungsgefühle in der Brust können ebenfalls auf einen Schwangerschaftsverlust hindeuten.

Frühe Fehlgeburten oder auch Aborte sind heutzutage leider keine Seltenheit. Bei rund 25% aller bekannten Schwangerschaften kommt es bis zur 16. Schwangerschaftswoche zum spontanen Absterben des Kindes. Chromosomale Störungen, Fehlbildungen der Gebärmutter, Genitalinfektionen, hormonelle Schwankungen, sowie das mütterliche Alter (je älter die Frau, umso mehr steigt das Risiko!) können das Fehlgeburtsrisiko erhöhen.

Die damit verbundenen körperlichen, emotionalen und psychosozialen Auswirkungen auf die Frau sowie deren Partner oder Partnerin werden oftmals unterschätzt. Jene Konsequenzen können Einfluss auf die bestehende Partnerschaft, sowie auf nachfolgende Schwangerschaften haben. Die Reaktionen einer spontanen Fehlgeburt variieren und können von Frauen und deren Partner oder Partnerin in unterschiedlichem Ausmaß zum Ausdruck gebracht werden. Nach der Diagnose eines Abortes ist es aufgrund dessen umso wichtiger eine stabile Partnerschaft und einen verständnisvollen und unterstützenden Familien- und Freundeskreis um sich zu haben und Angebote zur Trauerverarbeitung aufzusuchen und in Anspruch zu nehmen.