Im Bereich der Allgemein bildenden Pflichtschule gibt es verschiedene Sparten, eine davon ist die Sonderschule. Der Unterricht in diesen Sonderschulen erfolgt durch Sonderschullehrer, die (bis 2016) auch eine gezielte Ausbildung für diesen Unterricht erhalten haben. Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) will diese nun abschaffen.

Ziel ist es, Kinder aus der Sonderschule in der Regelschule zu inkludieren – doch ist diese dafür schon bereit? Bis 2020 soll es in Österreich keine Sonderschulen mehr geben, 100% der Kinder sollen in sogenannten „Integrationsklassen“ unterrichtet werden.

Eltern und Lehrer sind von dem neuen Konzept noch nicht überzeugt – zu wenige Ressourcen an Lehrern und passenden Räumlichkeiten, geben sie als Gründe an. Inklusion kann aber auch ihre Vorteile haben. Sie ist auch im Sinne der bereits 2008 von der UNO festgelegten Konvention für Menschen mit Behinderung. Jeder Mensch (jedes Kind) soll frei wählen dürfen, in welche Schule es gehen möchte.

Erste Schritte in die richtige Richtung sind bei der Ausbildung von Lehrern getroffen, Inklusion ist ein wichtiger Teil der Ausbildung für alle angehenden Lehrer geworden. Schwerpunkte sind nicht nur Behinderungen und wie man damit umgeht, sondern auch „Verschiedenheit“ allgemein. Darunter fallen die Themen Migration, Sprache, Religion und Geschlecht. Den klassischen „Sonderschullehrer“ wird es daher nicht mehr geben.

In Zukunft wird es also vermehrt Integrationsklassen geben, in der Kinder ohne oder mit Behinderung oder sonderpädagogischem Förderungsbedarf (SPF) unterrichtet werden.  Unterrichtet wurde  in der Integrationsklasse bisher durch Pflichtschullehrer und eine Lehrperson mit sonderpädagogischer Ausbildung nach den Prinzipien des Team-Teachings.

Mit der Abschaffung der Sonderschulen wird das seit Jahren hochgehaltene Konzept der „Inklusion“ weitergelebt, wichtig ist jedoch, dass die Voraussetzungen dafür geschaffen werden.