Kein Ei gleicht dem anderen – und so läuft das Ganze auch mit Kindern. “Wann bekommt deine Schwester einen Bruder?” Ständig fragen alle und beschwichtigen: „Das zweite Kind läuft eh mit!“ WAS?! Ehrlich jetzt, wer ein braves Kind hat und sich ein zweites wünscht, bekommt meistens einen Vogel.

Eins und eins macht drei, weiß doch jeder!

Spätestens, wenn beide trotzen oder man vier Wochen zu Hause hockt, einkaserniert mit zwei Kleinkindern. Zuerst ist immer das eine Kind krank und dann, wenn dieses wieder fit ist, das andere und ehe man sich versieht, hat man ein halbes Monat drinnen verbracht, im Jogginganzug mit fettigen Haaren und kann das KIKA-Fernsehprogramm jedes einzelnen Tages minutengenau auswendig (und ja, die sind gar nicht immer so genau!).

Die Sache mit Kind Nummer 2 ist nämlich die: Du planst das meistens, weil Kind Nummer 1 so derart pflegeleicht ist, unkompliziert und ständig fröhlich – davon muss noch eins her, aber zackig! Dann bist du schwanger, der Primus findet das toll, aufregend und auch beängstigend, er ahnt – es könnte schlimm werden oder er ahnt gar nix von all dem und fängt einfach so zu spinnen und trotzen an, weil er drei Jahre alt wird. Jedenfalls ist es schön, alle lieben das Baby, ha! Du bist grad noch etwas erledigt vom Kreißsaal, das erste Kind soll aber auf keinen Fall darunter leiden, also machst du ganz locker weiter und steckst den enormen Blutverlust der Geburt mal eben beiseite. Aber das Addieren stellst du ab jetzt in Frage, eins und eins ist nämlich in Wahrheit drei, oder so – jedenfalls  läuft da gar nix mit!

Geschwister könnten nicht unterschiedlicher sein

Dein zweites Kind erstaunt dich jeden Tag aufs Neue, denn die Entwicklung passiert völlig anders als beim ersten. Das Zweitgeborene ist so flink, weil es seinem großen Geschwisterchen nacheifert und Kinder von Kindern sehr schnell lernen. Dein Erstgeborenes hat nun einen Stalker, der ihn ständig nachäfft – das bringt mehr Dynamik in die Sache. Also zusammengefasst hast du jetzt zwei Kinder und zwei Streithähne, die so aussehen, wie deine Kinder – sich aber abartig benehmen und mehrmals täglich wie aus heiterem Himmel auftauchen.

Aber jetzt kommt’s:  Auch das steckst du weg. All die Unberechenbarkeiten, Krankheiten, „Das ist aber meins“-Diskussionen und Petzereien werden irgendwann so selbstverständlich, nehmen wieder ab oder kratzen dich einfach nicht mehr. Und siehe da, eigentlich ist ja alles perfekt! Du liebst deine Familie, die dir manchmal den letzten Nerv raubt, aber dein Heim ist vollgestopft mit Lachen und Liebe. Und das zählt doch um Häuser mehr, als ein wenig Geschwisterzank. Und zack – erwischt du dich dabei, wie du an ein drittes Kind denkst. Jetzt nur mal kurz durchrechnen.