Viele getrennte Eltern praktizieren das Wechselmodell: Das heißt, die Kinder leben nach einem bestimmten Rhythmus immer abwechselnd bei dem einen oder anderen Elternteil. Das kann für alle Beteiligten eine Bereicherung sein – verlangt ihnen aber auch einiges ab. Eltern sollten zum Beispiel einkalkulieren, dass ihr Kind nach dem Wechsel immer etwas Zeit braucht, um im zweiten Zuhause anzukommen.

“Einige reagieren sehr traurig, bockig oder ziehen sich erstmal zurück”, sagt Erziehungsberaterin Dana Mundt. Hier heißt es: dem Kind Zeit geben, geduldig sein und nicht zu viel erwarten.

Für die Kinder ist es schön, wenn sie in beiden Wohnungen ein eigenes Zimmer haben und einige gewisse Grundausstattung doppelt vorhanden ist. “Dann muss nicht ständig alles mitwandern.” Das gibt dem Kind Sicherheit. Gespräche darüber, wie es bei Mama oder Papa denn war, sind erlaubt – solange es nicht in Richtung aushorchen geht. Dass Kinder hin und wieder gar nichts erzählen wollen, gehört dazu.

Im Idealfall treffen Eltern beim Wechselmodell ganz konkrete Absprachen: Wann schläft das Kind bei dir, wann holst du es am Freitag ab? Vielleicht schaffen es Mutter und Vater auch, sich gegenseitig auf dem Laufenden zu halten. Bei manchen klappt das eher schriftlich über Mail oder SMS, andere sprechen direkt oder über Dritte. Zu den wichtigen Dingen, über die man sich austauschen sollte, gehören Arzttermine, ob es Ärger in der Schule gab oder ob das Kind krank war.

 

Quelle: APA