Eine Studie fand heraus, wie man männliche und weibliche Spermien vor der Befruchtung separieren könnte und die Wissenschaftler warnen vor Geschlechterselektion.

Das Geschlecht eines Kindes, hängt vom Vater ab, da die X- und Y-Chromosomen von den Spermien getragen werden. Nun fanden Forscher heraus, wie sich X-Chromosomen bei der Befruchtung verlangsamen lassen und Bioethiker warnen vor einer möglichen Geschlechterselektion.

Die Methode wurde eigens für die Veterinärmedizin entwickelt, könne sich aber auch auf Menschen übertragen lassen, so die Forscher. Forscher rund um Masayuki Shimada von der Uni Hiroshima fanden heraus, dass in “weiblichen Spermien”, also in jenen mit einem X-Chromosom, 500 Gene aktiv sind. 18 dieser Gene codieren Proteine und ragen aus der Oberfläche des Spermiums hervor. Und nun wird es spannend. Denn wenn Substanzen an diesen Proteinen andocken, verlangsamt sich das Spermium und es kommt nicht zur Befruchtung. So lassen sich X- und Y-Chromosomen separieren.

Mädchen nicht erwünscht

Forscher meinen, dass es durchaus denkbar sei innerhalb von zehn Jahren ein Gel zu entwickeln, dass die Substanzen, die X-Chromosomen verlangsamen, in sich trägt. So könne man innerhalb weniger Sekunden und von zuhause aus verhindern, dass Mädchen überhaupt gezeugt werden. Besonders in Regionen, in denen Mädchen und Frauen das “Geschlecht zweiter Klasse” gesehen sind, könnte diese Entdeckung zum Problem werden und gravierende Folgen mit sich ziehen.