Ganz egal wie andere dein Geburtserlebnis bewerten, du selbst weißt am besten wie es dir erging. Wenn du das Gefühl hast, dass dich die Erlebnisse rund um die Geburt deines Babys immer wieder beschäftigen und vielleicht sogar belasten, gibt es verschiedene Möglichkeiten diese zu verarbeiten.
Jede Mama findet hierbei ihren eigenen Weg. Für jede Mama hat diese Reise eine andere Bedeutung. Und jede Mama sollte selbst entscheiden was ihr in dieser Situation am besten hilft.
Wir haben ein paar Ideen dazu zusammengetragen und erheben dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Erzähle deine Geschichte
Rede dir alles von der Seele. Wähle dein Gegenüber dabei mit Bedacht aus. Vielleicht hast du ja eine Freundin, die bereits eine Geburt hinter sich hat und ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Vielleicht hilft es dir mit deiner Mama über deine eigene Geburt und ihre Erfahrungen dabei zu plaudern. Manchen Frauen ist auch der Mann eine große Stütze, weil er oftmals als einzige Vertrauensperson bei der Geburt dabei war. Wie auch immer du dich entscheidest, sprich über das was dich bewegt. Oftmals heilt uns dabei vielmehr, dass wir uns selbst noch einmal ein offenes Ohr und Zeit schenken.

Schreibe einen Geburtsbericht
Du tust dir schwer über deine Erfahrungen zu sprechen? Dann schreibe sie nieder! Ein Geburtsbericht kann sachlich oder auch emotional und persönlich formuliert werden. Vielleicht möchtest du sogar einen Brief an dein Kind schreiben. In Folge kannst du damit machen wonach dir ist…ihn aufbewahren, verschicken, online stellen, ihn vernichten oder im Wald vergraben.

Genieße ein Bonding-Bad
Bei einem Bonding-Bad hast du die Möglichkeit die Geburt deines Babys noch einmal zu erleben. Dem voraus kannst du die Geburtsgeschichte mit deinem Baby teilen. In entspannter und ruhiger Atmosphäre nehmt ihr euch noch einmal intensiv Zeit füreinander. Dein Baby wird, je nachdem wie du die Situation gestaltest, gebadet und landet danach noch nass auf deinem nackten Oberkörper. Durch den intensiven Körperkontakt, kann sich die Situation wie eine zweite Bondingphase nach der Geburt anfühlen. Dabei ist es nicht wichtig wie alt dein Baby bereits ist und ob ihr eine natürliche Geburt oder einen Kaiserschnitt hattet. Bonding nach der Geburt wird hierbei noch einmal oder, falls es die Umstände bei der Geburt nicht zugelassen haben, zum ersten Mal erlebt.

Tausche dich mit deiner Hebamme aus
Neben deinem Partner oder einer anderen Vertrauensperson, war vermutlich die Hebamme als einzige Person die ganze Zeit während der Geburt deines Babys über bei dir. Wenn du noch offene Fragen zum Verlauf und den Umständen der Geburt hast, kannst du deine Hebamme erneut kontaktieren. Für Mütter die zufrieden mit der Begleitung der Hebamme waren, kann ein späteres Gespräch viele Fragen klären und sehr heilend wirken.

Hole dir professionelle Hilfe
Es gibt Psychologen/Psychologinnen, Therapeuten/ Therapeutinnen und Familienbegleiter/ Familienbegleiterinnen die sich auf das Thema Geburtserlebnis und die Auflösung eines Geburtstraumas spezialisiert haben. Ob nun als erste Anlaufstelle um den eigenen Weg zu finden oder womöglich als fortlaufende Begleitung, es ist immer ratsam professionelle Unterstützung anzufordern, wenn man selbst keinen geegneten Weg findet.

Lass deinen Körper mithelfen
Manchmal kann es auch sehr heilend sein, wenn die Seele ruhen und der Körper sich entspannen darf. Ob nun bei einer Cranio-Sacral-Behandlung, einer Osteopathiesitzung oder einer Shiatsumassage. Es gibt viele verschiedene Formen der Körperarbeit, die ganzheitlich wirken und viel Raum für deine Geschichte lassen. Dabei können sich körperliche und seelische Blockaden lösen und den Weg zur Verarbeitung eurer individuellen Geschichte ebnen.

Wir wünschen dir alles erdenklich Gute auf deiner Reise!