Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem Mama wieder arbeiten muss, soll oder darf. Wenn keine Großeltern zur Hand und beide Eltern berufstätig sind, bleibt also nur die Fremdbetreuung – das hört sich schon etwas seltsam oder grausam an. Aber keine Sorge, dein Kind ist bestens aufgehoben, in der Kinderkrippe. Auch wenn es noch klein ist – wird es sich rasch eingewöhnen und du brauchst kein schlechtes Gewissen dabei zu haben. Denn hier gibt es meist nur einen kleinen Nachteil: Und das ist der Kostenfaktor, denn die Betreuung muss bezahlt werden. Dafür profitieren Kinder auf vielfältige Weise von ihrer Krabbelstubenzeit. Sie lernen neue Bezugspersonen kennen, Regeln einer Gruppe, finden Freunde, werden zur Selbständigkeit animiert und altersgerecht gefördert – und das Ganze läuft nach der Eingewöhnungsphase meistens auch ganz prima. Warum ich mir da so sicher bin? Ich habe es selbst zweimal mitangesehen und auch die Kinder meiner Freunde haben die Krabbelstubenzeit ganz toll erlebt.

Wertvolle Krabbelstubenzeit

Die Krippe funktioniert wie eine große Familie, die Kinder erwartet ein konkreter Tagesablauf und diese Regelmäßigkeit schätzen sie. Zudem werden sie von den Pädagoginnen zur Selbständigkeit ermutigt, dabei fühlen sie sich meistens ganz groß. Zusammenräumen, Spaziergänge, gemeinsames Basteln, Vorlesen, Rasten mit neuen Freunden, das macht Spaß und es gibt viel zu erzählen, wenn Mama und Papa dann später zum Abholen kommen.

„Meine Tochter ging schon mit einem Jahr in die Krabbelstube, weil ich aus finanziellen Gründen wieder arbeiten musste. Es ist mir zuerst ganz schwer gefallen, aber unsere Kleine war schnell begeistert. Sie freute sich schon Sonntag darauf, ihre Freunde bald wiederzusehen.“
(Marianne, Wien)

Nur kein schlechtes Gewissen

Auch wenn die Eingewöhnung nicht immer ganz einfach ist, sollten die Eltern dabei kein übermäßig schlechtes Gewissen haben. Es darf schon mal Tränen auf beiden Seiten geben, aber das Kind findet sich meist sehr schnell in der neuen Umgebung zurecht. Wenn Mama und Papa auch ein gutes Bauchgefühl dabei haben, fällt es auch dem Sprößling leichter, neue Bezugspersonen zu akzeptieren.

„Ich habe meine beiden Kinder jeweils mit zwei Jahren vormittags in die Krabbelstube gebracht und bin in den Beruf zurück. Eine Woche bin ich da immer mit reingegangen und geblieben, solange bis die Pädagoginnen meinten, jetzt schaffen sie es allein. Ich habe heimlich geweint, die Kinder weniger, die sind einfach reingerannt, denn sie hatten anscheinend die Nase voll vom Hausfrauenprogramm – sie waren neugierig auf was Neues.“ (Eva, Linz)

Auch meine Kinder sind stets gerne in ihre Gruppe gegangen, freuten sich auf die Betreuerinnen und waren immer ganz stolz, wenn mir die Pädagoginnen über ihren Tag berichteten. Ehrlich gesagt, gab es keinen Tag, an dem ihnen die Lust fehlte – manchmal war ich sogar etwas eifersüchtig, denn sie schienen echt viel Spaß zu haben.

Siehst du, es gibt eigentlich nichts, was gegen die Krabbelstube oder für ein wahnsinnig schlechtes Gewissen spricht. Also mach dir einfach bei Bedarf einfach einen Kennenlern-Termin aus und schau dir die Sache mal an. Wenn sich Eltern und Kinder wohlfühlen, wird daraus eine wundervolle Zeit.