So ein Lauf- bzw. Fahrrad bedeutet für Kinder unendliche Freiheit und richtig viel Spaß auf zwei Rädern. Doch kann so ein Kauf auch so seine Tücken mit sich bringen, welche sie sich zeitgleich als Spaß- und auch Sicherheitsbremsen herausstellen können.

Dieser Artikel ist im Original auf meine-kinder.at veröffentlicht worden.

Wie groß soll das Fahrrad/Laufrad sein?

Ein Fahrrad sollte immer probiert werden, auch Fahrräder mit gleichen Zoll-Angaben sind unterschiedlich geschnitten und daher nicht immer gleich, da sich die Zoll-Angabe bei Fahrrädern immer nur auf den Durchmesser der Räder bezieht, jedoch nicht auf die Größe des Rahmens.

Als Faustregel gilt, dass Kinder – wenn sie am Sattel sitzen – immer mit den Füßen auf den Boden reichen können. Je besser das Kind schon fahren kann, desto höher kann der Sattel eingestellt werden. Ein Laufrad/Fahrrad-Anfänger soll auf jeden Fall mit der ganzen Sohle am Boden stehen können, ein fortgeschrittenes Radfahr-Kind kann auch nur mit den Zehenballen am Boden ankommen.

Bei Laufrad-Anfängern empfehle ich, den Sattel noch ein bisschen weiter hinunter zu stellen, sodass sich das Kind dann bewusst hinsetzen kann. Wenn der Sattel zu hoch ist, geht das Kind vor den Sattel und behindert sich dadurch bei der Lenkung.

Was sind weitere Kriterien beim Fahrrad-Kauf?

Außer der Größe ist auch das Gewicht des Fahrrades/Laufrades ein wichtiger Faktor. Je leichter das Fahrrad ist, desto einfacher ist es für das Kind, das Gleichgewicht zu halten und das Rad zu manövrieren. Mir ist es auch sehr wichtig, dass auch kleine Kinder schon ihr Fahrrad selber aufstellen können und sie über kleinere Hindernisse (Bordsteinkante) selber drüberheben können.

Welche Hilfsmittel braucht man für ein Kinderfahrrad?

Kinder benötigen weder Stützräder noch eine Rücktrittbremse. Wenn ein Kind das Halten des Gleichgewichts auf einem Laufrad lernt, braucht ein Kind keine Stützräder. Diese verhindern, dass Kinder eine normale Kurvenlage erlernen, was dann beim Fahren ohne Stützräder oft große Probleme macht. Eine Rücktritt-Bremse funktioniert nur bei zwei Fußstellungen an den Pedalen. Außerdem bremsen die Kinder sehr oft, wenn sie auf ein Hindernis zufahren, mit den Füßen am Boden. Da kann der Rücktritt dann auch nicht mehr aktiviert werden, eine Handbremse jedoch hilft noch zusätzlich.

Was sollte ein Kinderfahrrad auf jeden Fall können?

Das Fahrrad soll leicht sein und von der Sattelhöhe gut auf das Kind einstellbar sein. Außerdem soll es für das Kind auch gut bedienbar sein. Dazu gehören eine gute kindgerechte Geometrie vor allem an Kurbel und Handbremse. Kinderhände sind viel kleiner als Erwachsenenhände, die kleinen Finger müssen die Bremshebel gut erreichen können und auch gut ziehen können. Farblich unterschiedlich gestaltete Bremsen erleichtern den Kleinsten schon das richtige Bremsen, da meistens rechts und links noch nicht gut unterschieden werden kann, jedoch die Farben schon gut auseinander gehalten werden können. Gerade bei den kleinsten ist ein Überlenkschutz auch wichtig, damit auch in engen Kurven keine brenzligen Situationen entstehen.

Was braucht das Kind noch zum sicheren Fahrradfahren?

Zur Grundausstattung von Fahrrad-Zwergen gehören auf jeden Fall noch ein gut passender und sicherer Helm, der möglichst auch den Hinterkopf gut bedeckt und ein Schild besitzt, um vorne die Nase und das Gesicht gut zu schützen. Der Helm soll schön fest auf dem Kopf sitzen und nicht in den Nacken rutschen können. Außerdem empfehle ich bei Radanfängern rutschfeste Handschuhe, damit haben auch leicht schwitzende Kinderfinger den Lenker gut im Griff, bei Stürzen bleiben die Hände aber von schmerzhaften Abschürfungen verschont.