Viele Eltern teilen sich mit ihren Kindern ihr Bett. Die Gründe sind vielfältig. Eine im “Journal of Affective Disorders” erschienene Studie soll die Auswirkungen zeigen.

Eine kürzlich im Journal of Affective Disorders erschienene Studie verunsichert derzeit viele ElternWissenschaftler wollen nämlich herausgefunden haben, dass das gemeinsame Schlafen mit den Kindern schlecht für die geistige Entwicklung der Kleinen ist. Genau genommen fanden die Forscher heraus, dass das Teilen des Bettes Schuld an der verminderten geistigen Entwicklung der untersuchten Sechsjährigen sei.

Beobachtet wurden 4.000 Kinder in Brasilien im Alter von drei Monaten bis sechs Jahren. Die Wissenschaftler identifizierten dabei vier Familien-Typen: Diejenigen, die ihr Bett nie teilen (44 Prozent), jene, die ihr Bett nur mit ihrem Kind teilten, als es neugeboren war (36,2 Prozent), diejenigen, die überhaupt erst später mit dem “Co-Sleeping” begannen (12 Prozent) und jene, die durchgehend in einem Bett mit ihren Kindern schliefen.

Mit Mama und Papa ins Bett?

Über zehn Prozent der Kinder, die nie mit ihren Eltern in einem Bett schliefen, wurden psychische Störungen diagnostizert – bei den Kindern, die am Anfang ihres Lebens mit den Eltern zusammen schliefen, waren es bereits 13, 2 Prozent und bei den “Spätanfängern” und den jahrelangen Co-Schläfern stieg die Zahl der psychisch kranken Kinder auf 15, 8 und 18,8 Prozent. Besonders internalisierte Störungen wie Angstzustände, Depressionen und Einsamkeit fielen bei den Kindern, die mit ihren Eltern in einem Bett schlafen, auf.

Die aktuelle Studie widerspricht allerdings früheren Forschungen, die keine Auswirkungen auf die geistige Entwicklung der Kleinen feststellten. Eindeutige Antworten auf die Frage, ob man seinen Kindern etwas Gutes oder Schlechtes tut, wenn man sie im eigenen Bett schlafen lässt, lieferte die aktuelle Studie somit nicht.