Gerade noch durften sie noch den ganzen Tag spielen, da müssen sie sich nachmittags plötzlich mit kniffligen Hausaufgaben abmühen: Kein Wunder, dass unseren Kleinen die Umstellung vom Kindergarten auf die Schule nicht immer leicht fällt. Wir verraten dir sechs Tipps und Tricks von Experten, wie du deinem Kind dabei helfen kannst, gerade jetzt nicht die Motivation zum Lernen zu verlieren.

1. Lass sie erzählen

Für die Lernmotivation ist es von großer Bedeutung, dass Kinder von ihren Erlebnissen erzählen können. Eltern sollten sich aufrichtig für die Schule interessieren und nachfragen, statt auszufragen, empfiehlt etwa Hanna Hardeland, Lehrerin und Lerncoach. Mit den Eltern das neue Wissen und die Erfahrungen zu teilen, macht Kinder stolz und schenkt ihnen Wertschätzung. “Das ist ein ganz großer Motivator!”

2. Lobe sie

Motivierend ist natürlich auch Lob. Oft schauen Eltern bei den Hausaufgaben aber eher auf Fehler oder Dinge, die noch unvollständig sind. Auch wenn diese Hinweise manchmal nötig sind, braucht es daneben mindestens genauso viel Anerkennung für das, was richtig gemacht wurde. Denn: Grundschüler machen ihre Hausaufgaben noch nicht für sich selbst, sondern aus der Motivation, der Lehrkraft und den Eltern zu gefallen, weiß der Psychologe und AutorFritz Jansen. Neben dem Blick auf die Leistung ist es wichtig, auch die Persönlichkeit des Kindes zu loben. Er rät dazu das Lob aufzuteilen: “50 Prozent für die Leistung und 50 Prozent für die Eigensteuerung.” Dafür können Eltern zum Beispiel betonen, wie aufmerksam oder geduldig das Kind bei den Hausaufgaben gewesen ist. “So lernen Kindern, dass sie nicht nur angenommen werden, wenn sie etwas leisten, sondern auch aufgrund ihres Charakters. Das stärkt ihr Selbstvertrauen.”

3. Schenk ihnen auch mal eine Pause

Viele Kinder sind nach der Schule müde und kaputt. “Deshalb sollte man ihnen vor den Hausaufgaben eine Pause zum Entspannen einräumen”, sagt Imke Goldenstein, Lern- und Erfolgscoach. Sie empfiehlt nach dem Mittagessen eine mindestens 15-minütige Pause. “Bei Kindern, die schlecht abschalten können, ist eine Fantasiereise sehr hilfreich, um wieder runterzukommen.”

4. Sei nicht fad

Hausübungen nerven, besonders wenn die anderen Familienmitglieder gerade nichts zu tun haben. Hanna Hardland empfiehlt Eltern deshalb, währenddessen selbst aktiv zu werden. Ob Wäsche zusammenlegen oder Post erledigen: “Wenn Kinder sehen, dass die Eltern auch Aufgaben zu erledigen haben, fällt es ihnen schon etwas leichter, sich an die eigenen zu setzen.” Wenn alles erledigt ist, kann man dann gemeinsam zufrieden auf die erbrachte Leistung blicken.

5. Der Weg ist das Ziel

Wenn Kinder Schwierigkeiten haben, die Hausübungen alleine zu machen, hilft es, kleinere Etappenziele zu planen. Hardland schlägt Mamas und Papas vor immer in der Nähe zu bleiben, während ihr Kind die Schulaufgabe macht. Denn: Wenn auf jede Etappe eine positive Bestätigung folgt, fällt es Kindern leichter, weiterzumachen. Langsam können die einzelnen Etappen dann größer werden.

6. Bleib locker

Imke Goldenstein erklärt: “Bei dem Gefühl von Misserfolgen geht es darum, dem Kind immer wieder deutlich zu machen, dass sich seine Fähigkeiten entwickeln.” Dazu gehört auch, ein positives Bild von der Zukunft zu vermitteln, etwa: “Wenn du so weitermachst, wirst du bald richtig gut in Mathe.” Auch die Erinnerung an vergangene Erfolge hilft – zum Beispiel an Lernsituationen, in denen das Kind zuerst Schwierigkeiten hatte, diese aber überwunden hat.