Schon klar: Für Erziehung und eine glückliche Kindheit gibt es kein Standard-Rezept. Dennoch gibt es ein paar kleine “Merksätze”, die man beachten könnte. Hier kommt der zweite Teil!

7) Lass Experimente zu

Kinder sind wissbegierig und möchten gerne lernen. Doch das geht nur, wenn man ihnen die Möglichkeit gibt, Dinge selbst herauszufinden, indem sie sie tun. Lass Versuche deines Kindes ruhig zu (vorausgesetzt sie sind nicht gefährlich!). Es kann nervig sein, zu warten, bis der Knirps seine Jacke das erste Mal selbst zugeknöpft hat, weil du es viel schneller könntest. Später wirst du für diese Versuche aber dankbar sein, denn es spart Zeit und stärkt das Selbstbewusstsein deines Kindes.

8) Verbringe bewusst Zeit mit deinem Kind

Nur körperlich anwesend zu sein reicht nicht. Reserviere alle deine Sinne für dein Kind. Wenn es im Wohnzimmer spielt, während du ein Buch liest, zählt das nicht als gemeinsame Zeit. Versuche dir täglich ein paar Stunden “frei zu halten”, in denen deine Aufmerksamkeit ausschließlich deinem Schatz gilt. Das selbe gilt übrigens für Papa: Auch wenn er nur abends und an den Wochenenden Zeit hat, kann er ein vertrautes Verhältnis aufbauen, wenn er sich regelmäßig aufmerksam und liebevoll mit dem Nachwuchs befasst.

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9) Verzichte auf Machtspiele

In Diskussionssituationen gilt: Vermeide Sätze wie “Weil ich größer bin als du” oder “Weil ich stärker bin” oder auch “weil ich das sage”. Sie lassen dein Kind glauben, dass es immer nur gehorchen muss, weil es sich nicht wehren kann. Und das aus Gründen, für die es nichts kann und an denen sich auch nichts ändern lässt. Dies führt häufig zu Trotzreaktionen aus Frust. Deshalb ist es wichtig, zumindest kurze, verständliche Begründungen anzugeben, wenn dein Kind etwas nicht darf oder du etwas durchsetzt, das dein Kind nicht möchte. 

10) Gestehe Fehler ein

Du solltest keine große Sache daraus machen, wenn dein Kind etwas nicht kann bzw. falsch macht. Erkläre ihm, wie es richtig geht und hilf ihm gegebenenfalls. Denn auch Kinder lernen aus ihren Fehlern und sollten sich deshalb nicht als Versager fühlen. Noch deutlicher machst du diese Thematik, wenn du selbst auch in der Lage bist, Fehler einzugestehen und dich auch bei deinem Kind zu entschuldigen, wenn es davon betroffen war. Dies stärkt das Band zwischen euch. Außerdem lernt dein Kind an deinem Vorbild, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen. Und das ist doch viel besser als eine erzwungene Entschuldigung (“Nun entschuldige dich!”). Denn die führt nur dazu, dass Entschuldigungen als reine Floskel missbraucht werden.

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11) Sei Ansprechpartner

Wir kennen es alle: Kinder und ihre unzähligen Fragen. Warum scheint die Sonne gelb? Wie atmen Fische unter Wasser? Auch wenn es manchmal schwierig ist, versuche jede Frage deines Schatzes ernst zu nehmen und eine aufrichtige, aber kindgerechte Antwort zu liefern. Wenn du es wirklich nicht weißt, dann gib das ruhig zu. Betone aber auch, dass du die Frage interessant findest und gerne mehr darüber rausfinden willst. Wenn du dein Kind und seine Fragen ernst nimmst, wird es eher auch zu dir kommen, wenn es ein echtes Problem hat.

12) Liebe, Liebe und nochmals Liebe

Vielleicht der wichtigste aller Merksätze: Zeige deinem Kind immer wieder, wie sehr du es liebst. Umarme es, kuschel mit ihm und gib ihm Küsschen (sofern es das mag). Ermutige es, indem du anerkennst, wenn dein Kind sich Mühe gegeben oder etwas Neues geschafft hat. Zeige Einfühlungsvermögen, indem du dich mit deinem Kind freust, aber auch seine Traurigkeit anerkennst. Ein Kind, das so geliebt wird, kann auch Liebe zurückschenken – und das ist die wundervollste Erfahrung und Belohnung für alle Eltern der Welt!

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