Viele Mütter sehen in der Kindererziehung ihren Traumjob oder die neue Lebensaufgabe, sie wollen einfach nicht versagen und geben ihr Bestes, damit aus ihnen auch etwas Vernünftiges wird. Ständig dem Kind hinterher zu sein, kann aber auch anstrengend werden, für alle Beteiligten.

Mit dem Kind bekommt man auch ein zusätzliches Gepäckstück nach Hause, eine Tasche gefüllt mit Erwartungen und Ängsten. Da geht es allen gleich, kein Unheil soll den Sprössling treffen und der mütterliche Instinkt macht aus uns persönliche Leibwächter. Wenn alle Kindersicherungen angebracht sind, gilt es also nur noch das Kind vor BPA, Zecken, Schmutz, freilaufenden Hunden, hustenden Babybewunderern, UV-Strahlen, allen Verkehrsteilnehmern und ihren Gefährten, Monoglutamat & Co, sowie trotzenden Spielgefährten zu beschützen. Puh, einige Zeit lang läuft’s ganz gut, dann wird es aber etwas anstrengend. Wahnsinn, man muss schon furchtbar auf der Hut sein, denn das Leben ist oft furchtbar ungesund.

Locker lassen ist leichter gesagt als getan

Da machen es sich viele Mütter manchmal selbst sehr schwer und nehmen ihre Aufgabe etwas zu genau. Der eigene Fokus liegt so stark am Kind, dass man das Augenrollen des Partners, der Verwandtschaft sowie der Freunde gar nicht erst bemerkt.

Dieser ständiger Einsatz und die Alarmbereitschaft fordern Tribute, unentspannte Mütter riskieren nicht nur ein Mama-Burnout, sondern schränken auch oft die eigenen Kinder in ihrer Entfaltung stark ein. Es bekommt gar nicht erst die Chance, auch zu anderen Personen gesundes Vertrauen aufzubauen, wenn sich die Mama immer selbst um alles kümmert.

Ständige Beobachtung stört zudem die Ruhe des Kindes, das gerade dabei ist, die Welt auf eigene Faust zu entdecken. Ungewollt übertragen übervorsichtige Eltern ihre Ängste auf das Kind und schmälern so ihr Selbstvertrauen. Ständiges Glucken ist somit kontraproduktiv.

Von klein auf sagen uns unsere Kinder sehr deutlich, was sie brauchen

Ein warmes Nest, regelmäßige Mahlzeiten und zufriedene Eltern. Es ist also auch für unsere Kinder enorm wichtig, dass wir uns selbst nicht ganz hinten anstellen, das Band etwas lockern und gelegentlich auch eigene Interessen verfolgen. Gute Mütter brauchen auch Auszeiten und einen Perspektivenwechsel, um wieder frisch an die Dinge herangehen zu können. Ein kleiner Bummel – ohne Kindersachen zu shoppen, ein Friseurbesuch, eine Kaffeerunde mit Freundinnen ganz ungestört oder ein schöner Abend mit dem Partner, diese Dinge sorgen für Entspannung abseits des Elterndaseins und schaffen wieder Einklang.