Kinderyoga ist in Deutschland ein zunehmender Trend und auch in Österreich gibt es bereits einige Einrichtungen, die Yoga für Kinder anbieten. Doch ist die esoterische Tiefenentspannung überhaupt sinnvoll für unsere Kleinen?

Geteilte Meinungen

Fakt ist: Yoga ist kein Sport. Es besteht überwiegend aus Körper-, Atem- und Entspannungsübungen und verfolgt das Ziel, das innere Selbst zu finden. Psychologen zufolge wird durch die Übungen das Selbstbewusstsein gesteigert und die Konzentration erhöht. Zudem soll Yoga beruhigend auf Kinder wirken und ihre Sinne stärken. Da viele Haltungen aus der Umwelt nachgeahmt werden, macht es Kindern Spaß sich beispielsweise wie eine Katze aufzustellen. Yoga sei besonders effektiv für jene Kinder, die Konzentrationsschwächen haben.

Die Angebote von Kinderyoga unterscheiden sich jedoch enorm. Während in einem Kurs getanzt und gehüpft wird, üben andere lediglich die „Asanas“ – die verschiedenen Körperhaltungen aus. Tanz bewirkt jedoch genau das Gegenteil von Yoga, es aktiviert die Emotionen und dient nicht der Entspannung. Eine Mischung sei daher nicht dem Sinn von Yoga entsprechend und der eigentliche Effekt geht verloren. Zusätzlich kann die Qualität im Kurs sehr schwanken, da „Yoga-Lehrer für Kinder“ kein gesetzlich geschützter Beruf sei. Die Ausbildungsdauer schwankt teilweise von 3 Wochen bis zu 3 Jahren. Am Ende wird jedoch – in jedem Ausbildungsprogramm, das gleiche Zertifikat als Kinderyoga Lehrer vergeben.

Meditation und Atemübungen seien erst für Kinder ab 10 Jahren wirklich sinnvoll. Laut Experten sei das Gehirn davor nicht weit genug entwickelt, um effektiv meditieren zu können. Ein einfaches „Ein-und-Ausatmen“ sei für Kinder eine zu abstrakte Aufgabe.