Manchmal kommt es zu einer Lebenskrise. Denn das Leben macht auch vor einer Familienharmonie nicht Halt. Auch wenn du dich noch so bemühst, ja vielleicht gerade dann, kann dein Kind und dich das Schicksal auf einmal vollkommen unerwartet treffen.

Die Trennung vom Kindsvater, der Tod einer geliebten Person oder eine plötzliche Kündigung… wenn der Weg steinig wird, kann vor allem die Begleitung der Jüngsten eine, ohnehin schon herausfordernde, Lebenssituation noch schwieriger gestalten.  

In Momenten in denen du das Gefühl hast, mitten im Chaos zu stehen und nicht mehr weiter zu wissen, fehlt dir womöglich auch die Energie deinem Kind Rede und Antwort zu stehen. Wie sollst du deinem Kind erklären was gerade in der Lebenskrise geschieht, wenn du es selbst gar nicht so genau verstehst?
Wir haben die 4 goldenen Regeln für dich und dein Kind zusammengetragen, um gestärkt aus einer Lebenskrise heraus zu finden…

Weniger ist mehr

Beantworte nur so viele Fragen, wie dir dein Kind stellt. Wenn wir nicht mehr weiter wissen und uns eine Situation überfordert, geraten wir manchmal ins schwafeln. Dabei können Erklärungen aus unserem Mund stolpern, die uns im ersten Moment vielleicht passend erscheinen, beim näheren Betrachten jedoch vielleicht nur noch weitere Fragen aufwerfen. Indem du deinem Kind Zeit und Raum für seine Fragen gibst, kannst du Verwirrungen beseitigen anstelle neue zu initiieren. Dazu zählt auch, die Stille, die manchmal in Folge einer Lebenskrise entsteht, aushalten zu lernen.

Gestehe dir zu, nicht alles wissen zu müssen

Je nach Thema und Charakter deines Kindes, werden Fragen auftauchen auf die du keine Antwort weißt. Versuche nicht irgendeine Erklärung zu finden, nur um die Leere zu füllen, sondern gestehe es deinem Kind und dir zu, die Antwort auch einmal nicht zu kennen. Gemeinsam könnt ihr euch dann auf die Suche begeben. Dabei kann es passieren, dass dein Kind Antworten auf die ganz großen Fragen des Lebens findet, die auch dir ein Stück weiter helfen eure aktuelle Lebenssituation besser zu verstehen.

Zeige Emotionen

Lebenskrisen, die uns aus der Bahn werfen, gehen meist mit überwältigenden Emotionen einher. Bleibe, auch in Anwesenheit deines Kindes, stets authentisch. Kinder haben ein wahnsinnig feines Gespür was die Gefühle ihrer Mitmenschen, insbesondere ihrer Eltern, betrifft. Versuche dich nicht zu verstellen, sondern dein Inneres auch gegenüber deinem Kind zu offenbaren. Dadurch, dass es alle Facetten von Gefühlen bei den eigenen Eltern kennenlernen darf, wird es lernen auch im Kontakt mit anderen, sowie mit sich selbst, damit umzugehen. Das Maß und Ziel ist dabei ausschlaggebend. Auch wenn dein Kind Gefühle wie Trauer, Ärger und Wut bei Mama und Papa kennenlernen sollte, dürfen diese niemals zu einer emotionalen Last für es werden, die es ganz alleine tragen muss. Die Erwachsenen sind, trotz offener, ehrlicher Emotionen, stets selbst für ihre Gefühle verantwortlich.

Trenne deine eigene Herangehensweise von der deines Kindes

Dementsprechend solltest du deine eigenen Emotionen zwar auch in Anwesenheit deines Kindes zeigen können, sie aber ganz klar von den Gefühlen deines Kindes trennen. Ebenso verhält es sich mit Ideen, Einstellungen und Bewältigungsstrategien aller Art. Bedenke immer, dass dein Kind auch eine vollkommen andere Perspektive zu den aktuellen Geschehnissen einnehmen kann. Diese muss sich nicht immer mit deiner decken. So individuell wie wir sind, sind auch unsere Erlebnisse und Herangehensweisen. Stelle dir die Frage ob deine Lebenskrise auch automatisch für dein Kind spürbar ist. Und wenn ja, in welcher Form und Intensität. Es ist deine Aufgabe, die tatsächliche Sicht deines Kindes wahr und ernst zu nehmen. 
Schlagend wird dies oftmals im Falle einer Scheidung oder Trennung vom Partner. Individuelle Konflikte, wie beispielsweise gegenseitige Vorwürfe innerhalb der Paarbeziehung, sollten niemals über den Köpfen der Kinder ausgetragen werden.

Wir wünschen dir viel Kraft und Zuversicht in der Lebenskrise und einen guten Draht zu deinem Kind!