Teil I – hier geht es zu Teil II

Soll ein Geschwisterchen folgen? Viele Paare stellen sich die Frage und sind sich doch nicht sicher.

Selbstverständlich liegt die Entscheidung ob ein zweites Kind einziehen soll, nicht nur bei der Mutter. Doch bevor du das Thema Kinderwunsch ein weiteres Mal mit deinem Partner besprichst, solltest du dir selbst darüber im Klaren sein, wie du überhaupt dazu stehst noch einmal einem Kind das Leben zu schenken. Auch wenn die Themen Emanzipation und Gleichberechtigung mittlerweile Einzug in unsere Gesellschaft gehalten haben, finden sich viele Paare nach der Geburt des ersten Kindes in den klassischen Rollenbildern wieder. Dabei kommt der Frau oftmals eine höhere Verantwortung in der Betreuung des Kindes zu, als dem Mann und Vater des gemeinsamen Kindes.

Bei deinen Überlegungen ob du dir ein zweites Kind wünschst oder nicht, sind dir vermutlich einige der folgenden Punkte wohl auch schon in den Sinn gekommen. Eventuell gibt es bei den Überlegungen anderer Mamas zu diesem Thema jedoch auch noch neue und hilfreiche Gedanken für dich dabei, die dir deine Entscheidung erleichtern. 

Ja, ich möchte noch ein zweites Kind, weil…

…Kinder gerne miteinander spielen und ich es genießen würde ihnen dabei zuzusehen oder die Zeit in der sie miteinander spielen für mich zu nützen könnte. Das kindliche Spiel unterscheidet sich einfach grundlegend von dem Spiel zwischen Erwachsenen und Kind und ich habe oft das Gefühl, dass ich meinem Kind diese Form von Interaktion und Austausch einfach nicht bieten kann.

…Geschwister durch das Interagieren miteinander für das Leben wichtige soziale Kompetenzen erwerben. Die gegenseitige Rücksichtnahme, das Vertrauen ineinander und die Freude am miteinander zwischen Geschwistern, ist für mich nicht vergleichbar mit der zwischen Freunden. Ich denke, dass durch die frühkindliche Erfahrung, dass da noch ein kleiner Mensch mit eigenen Bedürfnissen ist, wichtige Erfahrungen für das Zusammenleben mit anderen Menschen im späteren Leben, gemacht werden können.

… Kinder auch eines Tages Erwachsen werden und mit einem Geschwisterchen eine Unterstützung auch hinsichtlich der Begleitung der gemeinsamen Eltern haben. Die Verantwortung der Pflege der Eltern, wenn diese älter werden, aber auch Besuche, Geschenke und andere Verantwortungsbereiche in der Großfamilie zu teilen, macht es allen Beteiligten einfach leichter.

… ich meine erste Karenz als wunderschöne Zeit in Erinnerung habe und mir diese noch einmal wünsche. Ich werde noch jahrelang arbeiten. Mein Alltag mit meinen Kindern wird dann ganz anders ablaufen. Ich möchte die Qualitytime, die wir in der Zeit in der ich nicht arbeiten muss so richtig auskosten und auch noch meinem erstgeborenen Kind viel Mama-Zeit schenken.

… ich durch die Auszeit von meiner Arbeit neue Chancen, Ideen und Wege finden möchte. In der Zeit zu Hause mit Baby war ich zwar auch viel müde und erschöpft, aber als die ersten Wochen einmal um waren und sich so etwas wie Routine bei uns eingestellt hat, bin ich richtig kreativ geworden. Ich würde gerne noch weiter in diese Richtung gehen um später einmal Job und Familie besser vereinen zu können.

… ich selbst Geschwister habe und meinem Kind die Erfahrung einer ganz besonderen Beziehung für ein Leben lang schenken möchte. Auch richtig gute Freunde können einem viel geben, doch für mich ersetzt nichts die Liebe und einzigartige Beziehung zwischen Geschwistern. Das will ich meinem Kind auch ermöglichen.

… Kinder ganz wunderbar voneinander lernen. Auch Abseits von sozialen Kompetenzen kann das Zusammenleben von Kindern unterschiedlichen Alters eine große Ressource für deren Entwicklung sein. Kleine schauen sich viel von den großen Geschwistern ab. Und auch die älteren Kinder ahmen teilweise Verhaltensweisen der jüngeren Geschwister nach und festigen dadurch längst vergangene, basale Strukturen ihrer Entwicklung.

…ein älteres Geschwisterchen sehr oft schon mithilft und Freude daran hat das jüngere Kind mit zu betreuen. Umso älter Kinder werden, desto mehr bildet sich ihre gegenseitige Empathie und ihr Bedürfnis nach Nähe zu einander aus. Diese Nähe kann, vor allem in Abwesenheit der Eltern, eine wichtige Stütze für Kinder sein und ihnen viel Sicherheit im Leben geben. Dies kann wiederum eine große Entlastung für Eltern darstellen.

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